Samstag, 20. November 2010

Reisen

Manch einen mag es erstaunen, aber ich bin überhaupt kein reiselustiger Mensch! Ich fühle mich zu Hause am wohlsten und Verreisen ist mir eher lästig. So!
Zuerst Koffer packen: Man hat ständig das Gefühl man vergisst irgendetwas und wenn man wieder zurück kommt hat man (im Idealfall) nix vergessen, sondern eher viel zu viel mitgenommen.
Dann gehts los: anderthalb Stunden Bus fahren durch das Nichts des Alentejo (was ich ja eigentlich sehr schön finde, aber was für 1.5 h doch etwas abwechslungsarm ist), dann quer durch Lissabon, Anstellen am Schalter im Flughafen, Handgepäck durcheinander Bringen an der Sicherheitskontrolle, Warten am Gate (lange..., weil man ja großzügig plant), Kaufen von überteuertem Wasser, viele drängelnde Menschen beim Einsteigen ins Flugzeug, die wohl Angst haben, dass sie keinen Sitzplatz mehr bekommen, und dann...
ein Lichtblick!
Für mich das Größte beim Fliegen, ist der Start. Es scheint eine physikalische Unmöglichkeit! Dieser tonnenschwere Koloss aus Stahl, Plastik, Karbon (keine Ahnung...) und beladen mit so vielen Menschen fährt zur Startbahn, wartet auf das Ok vom Tower und gibt Gas! Er wird immer schneller, ruckelt und wackelt und rüttelt und wird noch schneller. Und dann hört das Ruckeln, das Wackeln und das Rütteln plötzlich auf und das Flugzeug wird ruhig (natürlich nicht im akustischen Sinne). Es fliegt! Wider aller Erwartungen meinerseits. Nach so vielen Flügen kann ich es trotzdem jedes Mal nicht wirklich glauben! Das Flugzeug gewinnt schnell an Höhe und an einem gewissen Punkt lässt der Schub nach und es fühlt sich an, als würde das Flugzeug nach unten fallen. Es kribbelt im Bauch bis man sich klar gemacht hat, dass es nur nicht mehr so stark steigt wie bisher. Und dann wirds uninteressant. Also abhängig von Wetter, Tageszeit und Sitzplatz. Am schönsten ist, einen Fensterplatz zu haben und eine klare Nacht. Dann kann man die Reflektion des Mondes auf Flüssen und Seen verfolgen. Silberne Bänder huschen schnell durch das so weit entfernte, schwarze Land. Wunderschön!
Nach der Landung bewundert man den Piloten und bedankt sich innerlich(!) für seinen tollen Job. Und man ist plötzlich wo ganz anders. Anderes Land, andere Sprache, andere Zeit. Manchmal fühle ich mich dann allein und hilflos, meistens schwanke ich aber nur zwischen müde und abenteuerlustig.

Nun gibt es für mich zwei verschiedene Arten von Reisen. Erstens die Dienstreisen, also Konferenzen, Meetings, Messkampagnen, Workshops und so weiter, und zweitens Urlaubsreisen. Die Dienstreisen sind für mich unvermeidbar, haben einen guten Grund und sind auch immer sehr interessant und schön. Aber ohne diesen guten Grund, würde ich gar nicht auf die Idee kommen, St. Petersburg, Genf oder Madrid zu bereisen.
Die Urlaubsreisen sind nicht, wie bei vielen anderen, dadurch motiviert, dass ich fremde Länder, Kulturen und Sehenswürdigkeiten kennenlernen will. Es reizt mich nicht, große Städte zu bereisen, weil es da unweigerlich sehr viele (zu viele!) Menschen auf einem Haufen gibt. Und Urlaub auf dem Land macht auch nur Spaß, wenn man dort liebe Leute kennt. Meinen Urlaub verbring ich daher immer zu Hause oder bei guten Freunden. Entscheidend sind also die Personen, die ich besuche und nicht die Orte.

Am Dienstag gehts nach Barcelona zu einem Meeting.
Am Freitag flieg ich direkt weiter nach Paris, einen Freund besuchen.
Ja, so reiseunlustig bin ich! ;)

Dienstag, 16. November 2010

Menschen

Es gibt so viele verschiedene Typen von Menschen. Zum Beispiel der Positive. Er ist überschäumende Lebensfreude, lacht oft und laut, freut sich über alles und teilt diese Freude auch. Für ihn ist das Leben anscheinend ein einziger großer Spaß.

Dann gibt es solche, denen passiert ein Unglück nach dem anderen. Kaum denken sie drüber nach, sich wieder aufzurappeln, kommt der nächste Schlag. Für solche Menschen scheint die Sonne nur selten. Und wenn dann zu heiß, zu grell und zu kurz sowieso.

Es gibt außerdem Menschen, die alles ganz nüchtern betrachten. Sogar, wenn sie betrunken sind. Sie sind rationell und haben für alle Probleme eine Lösung. Die ganze Welt besteht für sie nur aus Ursache und Wirkung. Diese Menschen scheinen mit sich zufrieden, da sie offenbar gar nicht über Glück oder Unglück nachdenken.

Und dann gibt es die Träumer. Sie haben mehr als genug Fantasie, glauben an Magie, Schicksal und alles was dazugehört. Das wirkliche Leben brauchen sie eigentlich gar nicht, weil sie den Tag in ihrer eigenen kleinen Welt ganz gut rumbringen können.

Zum Glück existieren diese Typen nicht in Reinform! Und natürlich gibt es noch andere, die mich gerade nicht beschäftigen und deshalb nicht auftauchen.
Mich würde allerdings noch interessieren, ob andere einen genauso 'kategorisieren' würden, wie man selbst. Wer sich traut, kann es mit mir ja mal probieren ;)
(Haupttyp und/oder prozentualen Angaben für jeden Typen als Kommentar oder per Mail)

Montag, 25. Oktober 2010

nochmal Madrid

Spanien erscheint mir gerade wie das gelobte Land. Nach 22 Monaten Portugal und vor allem Évora, tut es gut offene Menschen zu treffen, die mit einem sprechen, auf einen zugehen und einen einbeziehen. Es macht Spaß das Wochenende mit fröhlichen, lieben Menschen zu verbringen, die nicht genauso genervt sind von so vielem, wie man selber in Évora, sondern genauso neugierig, unternehmungslustig und offen gegenüber Neuem. Ich habe hier in Madrid nach einer Woche schon mehr Freunde gefunden, als in Évora in einem halben Jahr - und zwar keine Ausländer, sondern Spanier! Es geht also doch! Und ich kann jetzt schon fast besser Spanisch als Portugiesisch :)
Madrid selbst ist sehr schön, präsentiert sich aber auch im besten Herbstwetter: strahlend blauer Himmel, warme Tage, kalte Nächte. Es gibt viel Grün, schöne Sehenswürdigkeiten und viel zu Essen - aber natürlich auch sehr viele Menschen! Trotzdem ist es sauber, die Gehwege sind begehbar und unser Gästehaus ist auch sehr toll!
Und es gibt joggende und Rad fahrende Frauen!
Und die Schokolade ist billiger!
und so :)

Samstag, 16. Oktober 2010

Madrid

Ich möchte mich nur kurz verabschieden. Also nicht vom Blog, aber von Évora. Morgen gehts für 3 Wochen nach Madrid. Dort werde ich hauptsächlich arbeiten. Aber ich hoffe natürlich, dass ich auch mal dazu komme, die Stadt anzugucken und Karten zu schreiben ;) Und vielleicht schaff ich es sogar mal einen Madrid-Beitrag zu verfassen. Immer vorausgesetzt, dass wir alle heil ankommen. Ich darf (soll/muss) nämlich auch einen Teil der Strecke fahren - mit nem Transporter mit fragiler Fracht! Ich bin ja mal gespannt, wie das so wird...

Montag, 4. Oktober 2010

Regen

Was der Titel eventuell nicht vermuten lässt, die heutige Botschaft lautet: Das Leben ist schön! Woher ich das weiß? Hmm, gute Frage. Vielleicht, weil ich Mensch bin. ;) Wer es mir trotzdem nicht glauben kann, bekommt hier ein paar meiner Sichtweisen aufgezählt.

Zu den Dingen, die ich am liebsten mag, gehört mein Bett! Abends müde ins Bett zu gehen ist meiner Ansicht nach eines der größten Geschenke, die man bekommen kann. Dass man müde ist setzt voraus, dass man einen ausgefüllten Tag hatte. Und das Bett an sich verspricht Geborgenheit, Wärme, Ruhe, Schlaf und Erholung. Und das bekommt man jeden Tag gratis! Das ist doch klasse, oder?

Jetzt hab ich gleich mit dem Abend angefangen, aber zurück zum Tag. Man verlässt das Haus und trifft auf: Das Wetter - immer wieder Gegenstand der Unzufriedenheit. Aber warum? Ist es nicht Energieverschwendung, sich über etwas zu ärgern, was man sowieso nicht ändern kann? Ich weiß, ich selbst finde die Hitze manchmal unerträglich, oder den dauernden Regen deprimierend. Das geht wohl jedem so. Aber hat nicht alles auch seine guten Seiten?
  • Es ist nieselig trüb, alles grau und obendrein auch noch kalt? Wann schmeckt eine Tasse Tee besser als an so einem Tag?
  • Die Sonne brennt ohne Erbarmen, es ist lebensfeindlich heiß? Immer dran denken: der nächste Winter kommt bestimmt.
  • Der Winter ist da, der Schnee liegt knietief und es sind -20 °C? Hmm... ich seh hier kein Problem ;) - vorausgesetzt es gibt Häuser mit Heizungen und Badewannen. Keine Heizung? Sport hilft! Am besten Abends vorm Schlafen gehen, denn frierend ins Bett gehen macht das ganze tolle Erlebnis (siehe oben) zunichte.
  • Es regnet seit Tagen ohne Unterlass? Eine weitere Gelegenheit meine wasserdichten Schuhe und meinen Sturmschirm einem Härtetest zu unterziehen.

Eine weitere ganz simple Sache, die mich aber trotzdem sehr zufrieden macht, ist einen saubere Wohnung. Wenn es also mal wieder ans Putzen geht, hilft es mir immer zur Motivation an das Ergebnis zu denken.

Für viele Menschen ist es unschön (bishin zu unerträglich), allein zu sein. Ich glaube dafür fehlt mir einfach ein Gen. Ich bin zufrieden mit dem Alleinleben. Mit mir selber komm ich glücklicherweise ganz gut klar. :)

Ach so, und nochmal zum Titel: Heute hat es hier zum ersten Mal seit Monaten wieder richtig geregnet.

Mittwoch, 29. September 2010

Von Gestern

Ich war gerade joggen. Da kann man so schön nachdenken. Wenn mich etwas beschäftigt oder aufregt, hilft es eigentlich meistens, eine Runde zu rennen. Dann ist der Kopf wieder frei und man kann beruhigt ins Bett gehen, ohne das Problem in selbigem durchdenken zu müssen. Heute hatte ich viel zu denken. Und nach einer Stunde, in der ich überhaupt nicht gemerkt habe, dass ich laufe, war ich irgendwie noch nicht fertig damit. Falls ich also irgendwann einen Halbmarathon laufen will, muss ich mir vorher nur ein Problem anlachen und ein paar Wochen schmoren lassen - das hält dann schon für 2-3 Stunden. ;) Damit ich nachher trotzdem wie gewohnt schnell einschlafen kann, muss ich es eben noch aufschreiben.

Ihr habt sicher schon mal vom Charme südländischer Männer gehört. Genau das ist mein Problem. Ich habe ja nichts gegen Männer, die mir Komplimente machen. Aber das ist mir hier meines Wissens auch noch nicht passiert (außer gelegentlich von Männern, die ich kenne und die nicht zwingend Südländer sind). Hier starren sie einen an, sie glotzen, sie hupen, sie rufen einem aus fahrenden Autos zweifelhafte Bemerkungen zu. Ich gebe zu, dass ich die Worte, die sie da rufen, nicht verstehe. Aber der Tonfall und die Art und Weise (aus fahrenden Autos...) sprechen eine deutliche Sprache. Es sind die Jüngeren, die sich so lautstark bemerkbar machen. Männer mittleren und höheren Alters beschränken sich aufs visuelle Grabschen (sorry, es fällt mir kein besserer Ausdruck ein, das zu beschreiben) oder eine gemurmelte Bemerkung im Vorbeigehen. Natürlich nur, wenn sie meinen, die Ehefrau merkts nicht. Damit liegen sie natürlich meist falsch und ich ziehe somit auch die geringschätzigen Blicke der Frauen mittleren Alters auf mich.
Ehe hier ein falsches Bild entsteht: Es sind natürlich nicht alle so. Und ich glaube fest daran, dass es liebe und nette Portugiesen gibt, die sich anständig benehmen. Aber vorsichtig geschätzt trifft es auf etwa ein Viertel der Männer zu. Es passiert also nicht ab und zu mal, sondern mehrmals täglich. Jedenfalls das Glotzen. Zurufe bekomme ich etwa einmal die Woche. Und das zerrt ganz schön an meinen Nerven! Ich werde paranoid, glaube alle starren mich an, ich lächle nicht mehr, wenn ich die Straße entlang gehe - es könnte ja missverstanden werden, ich werde verbittert und freue mich, meine Wohnungstür hinter mir schließen zu können. Laufen ist für mich oft nicht mehr Entspannung sondern eher ein Spießrutenlauf. Aber ich will doch mein Lächeln, meine positive Einstellung und mein Bemühen um Vorurteilsfreiheit nicht aufgeben! :(

Wie machen das also die portugiesischen Frauen? Passiert denen das nicht? Stört die das nicht? Ich hab das mal beobachtet. (Nein, ich hab niemanden angestarrt dabei!)
Die Männer glotzen! Ganz offen! Aber nicht ins Gesicht oder auf die schönen langen Haare, die die meisten jungen Frauen hier haben - falls ihr versteht, was ich meine...
Bei mir kommt dann wahrscheinlich noch erschwerend hinzu, dass ich anders bin. Portugiesische Frauen joggen nicht, sie tragen keinen Rucksack zum Einkaufen, sie fahren nicht Fahrrad (ehrlich!). Gut, ich will nicht wieder alle über einen Kamm scheren. Das haben sie sicher nicht verdient - das hat niemand - aber es ist äußerst selten. Von meiner Radtour am Samstag hatte ich ja kurz berichtet. Ich habe (für Portugal) relativ viele andere Radfahrer getroffen unterwegs, etwa 20 vielleicht. Und 0% davon waren Frauen - und nein, es fehlt keine 1, 2 oder 3 davor!

Ich werde jetzt noch ein wenig Bram Stokers Dracula lesen, um mein aufgewühltes Gemüt zu beruhigen ;) Ein sehr gutes Buch übrigens! Danke der großzügigen Schenkerin :)

Montag, 27. September 2010

Reisebericht Schweiz

Der Plan war folgender. Am vorletzen Mittwoch wollte ich abends nach Lissabon fahren und dort übernachten, weil mein Flug nach Genf am Donnerstag früh um 9 ging. In Genf wollte ich mich dann in den Zug nach Zürich setzen und dort ein verlängertes Wochenende verbringen, eine sehr liebe Freundin besuchen, in den Bergen wandern gehen und Schweizer Schokolade probieren. Am Sonntag sollte es nach Genf zurück gehen, wo ich dann bis letzten Donnerstag ein Meeting hatte und am Freitag Nachmittag war der Rückflug geplant.
Bis zum Flughafen Lissabon ging auch alles gut - also wenn man mal davon absieht, dass der Bus auf dem Weg zum Flughafen einen Unfall hatte, und alle das letzte Stück laufen mussten. Ich war trotzdem rechtzeitig da, gegen halb 8 oder so, und hatte schon Online-Check-in gemacht. Am Gate 14 hab ich dann die restliche Zeit gewartet, bis fünf vor neun plötzlich die Anzeige 'easyjet - Genf - 9:00' von der Anzeige am Gate gelöscht wurde. An den großen Anzeigen (die mit der Abflugliste) stand dann nicht mehr Gate 14 sondern 'New Gate' - aber keine Nummer dazu. Die Dame am Infostand, musste vier(!) verschiedene Leute anrufen, bevor sie herausgefunden hat, was da los ist. Mein Flug wurde gestrichen. 5 Minuten vor geplantem Abflug...
(Naja, eigentlich eine halbe Stunde vorher, das hab ich aber erst erfahren, als ich die Email gefunden hatte, die easyjet mir zu diesem Zeitpunkt geschrieben hatte.)
Am Umbuchungsschalter wurde mir gesagt, dass es keine Möglichkeit gäbe, am gleichen Tag noch in die Schweiz zu kommen, frühestens am Samstag. Mein Urlaub war also dahin. Ich hab auf Sonntag umbuchen lassen und mein Besuch in Zürich musste leider ausfallen. :( Inzwischen bin ich nach Évora zurück gefahren.

Sonntag hab ich den zweiten Versuch gestartet. Diesmal musste ich nicht in Lissabon übernachten, weil ich abends geflogen bin. Das hat besser geklappt. Ich bin bis Genf gekommen! Eine schöne Stadt! Dort gibt es grünes Gras, Wasser, saubere, asphaltierte Fußwege - und ist somit in diesen Kriterien das Gegenteil von Évora.
Am Hotel angekommen, stand ich allerdings erstmal vor verschlossenen Türen. Ich hatte mir ein relativ(!) günstiges Hotel rausgesucht und das auch die ganze Zeit zu spüren bekommen. Die Rezeption war nur bis 22 Uhr besetzt, nach etwas Hin-und-Her bin ich aber trotzdem rein gekommen. Das Zimmer war sehr abgewohnt, was ja an sich nicht so schlimm ist. Wichtiger ist mir immer, dass es sauber ist. Naja... das hat aber leider auch nicht so ganz geklappt. :/
Ich war also immer sehr froh, das Hotel verlassen zu können.

Das Meeting war im Hauptsitz der WMO (World Meteorological Organisation). Das Gebäude war etwa 35 Minuten Fußweg vom Hotel entfernt. Ich hatte also jeden Morgen einen schönen Spaziergang am See entlang :) Das Meeting war auch äußerst interessant. Und abgesehen von den hohen Preisen, die aber ja zu erwarten gewesen sind, hat sich mein erster Eindruck von Genf bestätigt.
Was ich jedoch nie gedacht hätte, ist, dass man dort auch überfallen werden kann. Zwei anderen Teilnehmern des Meetings ist das passiert. Also, wo viel Geld ist, gibt es offenbar auch Diebe...

Am Freitag hatte ich vormittags etwas Zeit, mir die Stadt anzugucken. Nach einer ganzen Woche mit trockenem Wetter und Sonnenschein, hat es leider ausgerechnet dann mit regnen angefangen. Aber ich war ja mit meiner Regenjacke für solche Fälle gerüstet und hab mich nicht abhalten lassen - jedenfalls nicht sehr ;)
Der Rückflug gind, bis auf etwas Verspätung, problemlos. Und jetzt bin ich wieder hier.

Mein Fahrrad

Frisch zurück aus der Schweiz begrüßt mich Portugal mit Sonnenschein aber endlich etwas kühlerer Luft. Ich nenne es Erzgebirgshochsommer. :) Heute Morgen hab ich darum seit ganz langer Zeit, mein Rad mal wieder für eine längere Tour aus meinem Abstellraum geholt. Ich hab mich für die längste meiner Standardtouren entschieden. Passiert ist unterwegs nicht viel. Ich hab nur hier und da die Spuren von Waldbränden gesehen. Aber das ist für diese Jahreszeit nicht so ungewöhnlich hier.

Sonntag, 19. September 2010

Nichtmeinfahrrad

(Folgendes hab ich gestern Abend aufgeschrieben.)

Trotz dass ich grad nicht so gut drauf bin, hat mich heute einer meiner Nachbarn ganz schön zum Lachen gebracht. Also nicht er selbst war so lustig, sondern mehr, was ihm passiert ist.
Er klingelt also an meiner Tür und soweit ich das erkennen konnte, hat er vorher auch schon bei denen gegenüber geklingelt. Er stellt sich vor als einer der Nachbarn weiter oben und fragt mich, ob ich ein Fahrrad habe, was ich natürlich bejahe. Dann erzählt er mir etwas von einem Fahrrad, das aber nicht seins ist. Aber den Sinn der Geschichte verstehe ich nicht. Ich sage ihm also, dass ich nicht so gut portugiesisch spreche. Er nickt verstehend und wiederholt seine Geschichte. Leider hat sich mein Portugiesisch in den wenigen Sekunden nicht signifikant verbessert. Ich sage ihm, dass ich ihn nicht verstehe. Da er so verzweifelt guckt, frage ich ihn, ob er denn englisch kann. 'More or less.' sagt er darauf und wiederholt sein Anliegen in nicht so schlechtem Englisch mit ein paar Brocken Portugiesisch zwischendrin und will noch wissen, welche Farbe mein Rad hat.
Und hier kommts:
Er hat ein Fahrrad in seinem Abstellraum unterm Dach stehen. Das gehört ihm aber nicht. Und er hat keine Ahnung, wer ihm das da rein gestellt hat.
Es ist nicht silbergrau, also nicht meins, ich geh aber trotzdem mal lieber nach oben und gucke, ob meins noch da ist (es ist). Und gucke mir das wunderbar aufgetauchte Rad an, komplett mit Helm und Rucksack. Und er erzählt mir, dass das erste, was er gemacht hat, nachdem er das festgestellt hat, war, das Schloss an der Tür auszutauschen. Vielleicht hätte er das nicht machen sollen und es hätte irgendwann nochmal jemand was reingestellt :D
Jetzt wunderts mich auch nicht mehr, warum ich die Geschichte nicht gleich verstanden hab. Ich könnte mir jetzt einfach einbilden, dass es an der Abwegigkeit der Begebenheit lag und nicht an meinen unterentwickelten Portugiesischkenntnissen. ;)

Und hier noch ein Zitat, passend dazu, von meinen nicht-portugiesischen Kollegen: "In Évora (wahlweise auch Portugal) ist alles möglich! Im Guten und im Schlechten!"
(Recht haben sie, das merkt man hier schnell - als Ausländer.)

Montag, 13. September 2010

Der Nächste bitte

Heute hab ich nicht ganz so feierlich die Balkonsaison eröffnet! (Ist das eigentlich einen Anti-Aliteration? Also Balkonsaison?) Nicht dass man tagsüber draußen sitzen könnte (wenn man, so wie ich einen Südseitenbalkon hat), nein! Aber frühstücken kann ich jetzt dort und Abendessen auch, wenn es, so wie heute, mal wieder später wird. Heute früh hab ich mir nämlich einen Balkonstuhl gekauft. Einen Plastiktisch hatte ich noch 'im Keller' stehen, von meiner Vermieterin. Einen eigentlichen Keller gibt es nicht, aber ich hab einen Abstellraum unterm Dach, wo auch die Waschmaschine steht und wo ich noch einen weiteren Balkon habe zum Wäsche trocknen. :) Man könnte also Boden sagen, aber da die Waschmaschine drin steht, geht das Wort dafür nicht so ganz in meinen Kopf. Außerdem hat ein Boden aus Holz zu sein. In Portugal werden aber die Dächer meist betoniert. Es kommt also kein Boden-Feeling auf.
Doch zurück zum Stuhl. Ich wollte so einen tollen, bei dem man die Lehne verstellen kann, der also sowohl zum am-Tisch-Sitzen als auch zum Rumlümmeln-und-Buch-Lesen geeignet ist; am besten noch mit so flexiblem Plastik- oder Textilmaterial als Lehne und Sitzfläche. Gar nicht so einfach! So einen Stuhl gibt es hier nicht. Jedenfalls nicht in den Geschäften, in denen ich war. Am Ende bin ich dann ganz verzweifelt in den China-Markt gegangen und hab mir einen ganz normalen Klappstuhl gekauft. Der hat aber zumindest das richtige Material. Und er ist grün :) Dafür ist der Mond heute rot, seh ich grad. Ich bin heute sehr abschweifig. Ich hoffe, ihr könnt folgen... Und dass der Mond so rot ist, hängt ziemlich direkt damit zusammen, dass mein Abendessen heute später geworden ist. Ich war nämlich nochmal kurz Saharastaub messen. Und auf dem Weg zurück ist mir noch das Folgende aufgefallen.
Was die Portugiesen außer Kreisverkehre nämlich noch lieben, ist Nummern zu ziehen - bzw Nummern ziehen zu lassen. In jeglichen Ämtern, bei der Post, beim Arzt aber sogar auch am Fleisch-, Bäcker- und Fischstand im Supermarkt! Und heute als ich beim Broilerladen vorbeigegangen bin, hab ich gesehen, dass es sie auch dort gibt, die Nummern.

Sonntag, 12. September 2010

Werbung

Vorm Haus steht eine Werbetafel, an der ich auf dem Weg zur Arbeit immer vorbei gehe. Gestern war eine neue Werbung angebracht - ein Mensch am Strand mit einer dunstverhangenen Sonne im Hintergrund. Darauf stand
"Neste verão
Sol com moderação"
Das heißt soviel wie dass man die Sonne diesen Sommer in Maßen genießen sollte. Ich glaube es ist eine Aktion des Gesundheitsministeriums oder einer ähnlichen Organisation. Es heißt wortwörtlich "Diesen Sommer"! Und das hängen sie Mitte September auf, wenn das Schlimmste vorbei ist (juhu dazu, übrigens ;) ). Meine Theorie ist, dass die (EU-)Fördergelder für diese Aktion erst bewilligt wurden, als alle Menschen, die ihre Unterschriften unter irgendwelche Formulare setzen mussten, aus dem Urlaub zurück waren. Ja, so läuft das hier...
Na dann werd ich die letzten paar Sommertage mal noch vorsichtig machen ;)

Viel los

Meine alte Wohngegend war eher von Ureinwohnern geprägt - alte, zum Teil freundliche und allesamt neugierige Nachbarn. Die Häuser hatten höchstens zwei Etagen, es war nicht weit zum Park und Rossio war gleich nebenan - der berüchtigte Festplatz, auf dem jeden zweiten Dienstag im Monat ein Markt stattfindet, bei Stierkämpfen oder Konzerten in der Arena (ja, es ist eine Mufu-Arena) auch gern als Parkplatz genutzt. Jeden Morgen entweder 8:30 oder 9:00 Uhr kam das Bäckerauto (jedenfalls immer, wenn ich um die Zeit daheim war), hat gehupt und an der Einfahrt zu unserer sehr kurzen Straße gehalten und die Omis und Opis mit frischen Brötchen versorgt. Auf der Kopfsteinpflasterstraße rings um Rossio war eigentlich immer Verkehr und vor allem Sirenen von Krankenwagen, Polizei und Feuerwehr hat man oft gehört. Rossio ist nämlich von drei Seiten von Einbahnstraßen umgeben. Wenn man also einmal drin ist in der Verkehrsführung musste man zwangsläufig bei uns vorbei. Allerdings war es genau das. Vorbeifahren. Zum Anhalten gab es kaum einen Grund.

Jetzt bin ich wenige hundert Meter stadtauswärts gezogen, in eine neuere Wohngegend, und bin damit schon fast wieder raus aus der Stadt - ja, Évora ist nicht groß, jedenfalls nicht in diese Richtung. ;) Die Häuser haben etwa vier Etagen, die Straße Asphalt und die Nachbarn sind allerhöchstens nur noch halb so alt und natürlich vielzähliger. Es gibt deutlich weniger Sirenengeheul hier, allerdings mehr Verkehr insgesamt. Gleich nebenan ist ein kleiner Kreisverkehr - eigentlich eine normale 4-Straßen-Kreuzung, aber die Portugiesen lieben Kreisverkehre und praktisch sind sie ja in der Tat. Allerdings kommt mir die Kreisverkehrregelung in Portugal ziemlich komisch vor. Bisher hab ich noch kein richtiges System dahinter erkannt. Ein befreundeter Franzose, der hier Auto fährt, ist auch noch nicht dahinter gekommen. Deshalb hab ich das mal beobachtet. Ich hab das ja so gelernt: reinfahren nach rechts rum ohne zu blinken und nur beim Rausfahren wird geblinkt. Klingt logisch, verständlich, einfach, übersichtlich, effektiv (keine typisch portugiesischen Eigenschaften, nach meinen bisherigen Erfahrungen).
Also, wie machen die das? Soweit ich das verstehe, behandeln sie den Kreisverkehr, als wäre es eine normale Kreuzung. Wenn sie also in einem Vierer-Kreisverkehr (wie der vor meinem Haus) die erste Abfahrt nehmen wollen, blinken sie rechts, bei der zweiten gar nicht und bei der dritten links. Ich weiß nicht, was sie tun, wenn sie umkehren wollen - wahrscheinlich einfach warten, bis grad niemand guckt :) Komplexer wird das bei großen Kreisverkehren, denn da sieht man natürlich oft nicht, wo ein Auto reinkommt und daher weiß man auch nicht, wo es laut Blinkung hin will. Um das System zu verstehen müsste ich wohl nochmal umziehen. Es hat jedenfalls etwas mit verschiedenen Fahrspuren zu tun. Also wer raus will, fährt rechts und wer drin bleibt fährt links (innen). Allerdings gehen auch manchmal mehrere Fahrspuren aus dem Kreisverkehr raus... Und wie das da mit dem Blinken ist, kann ich auch nicht sagen.
Mich hat diese Kreisverkehrsbehandlung etwas gewundert (nur ein ganz kleines bisschen, nach mehr als anderthalb Jahren in Portugal). Aber von meinem Beobachtungsposten konnte ich feststellen, dass sogar Fahrschulen dieses System anwenden. Und ich dachte, Verkehrsregeln werden nach und nach EU-weit gleichgebügelt. Vielleicht gibts also bald EU-weit die portugiesische Methode, dann wisst ihr wenigstens auch, wovon ich hier schreibe ;)

Außer dem Kreisverkehr gibts hier aber noch viiiieeeel mehr zu sehen, zum Beispiel aufgebrochene Bäckertransporter, liegengebliebene Kleinwagen und Straßenfeger mit portugiesischer Effizienz. Da ich aber jetzt schon wieder so viel geschrieben hab, werd ich das erstmal nicht weiter ausführen.

Montag, 6. September 2010

Die Neue

Vor knapp 3 Wochen bin ich in meine allererste ganz eigene Wohnung gezogen. Und damit ihr euch mal ein Bild machen könnt, hab ich euch mal ein Bild gemacht. Vorher hab ich extra Ordnung gemacht und sogar die Fenster geputzt! :)
Die gelben Punkte sind übrigens Lampen. Außer dem Sofa. Das ist ein Sofa und kein Punkt. Obwohl ja die Lampe in der Küche auch kein Punkt ist... Naja, kann man mir folgen? (Die dargestellten Farben der Möbel sind übrigens in etwa an die realen angelehnt.)
Der Umriss vom Balkon meiner Nachbarn (über mir), soll veranschaulichen, wie cool meine Wohnung im Vergleich zu deren ist. Außerdem kann man daraus ersehen, wo mein Balkon überdacht ist und wo nicht. Und man sieht den Grund, warum das Balkonwaschwasser aller über mir Wohnenden mitten auf meinem Balkon landet. Es wird nämlich nicht in eine Regenrinne geleitet, sondern mitten auf meinen Balkon.Die gestrichelte Wand zwischen dem Wohnzimmer und dem Schlafzimmer ist ein Raumteiler aus Holz. Da kann man so halb durchgucken. Und das Fenster zwischen Küche und Wohnzimmer ist eine Durchreiche.Die meisten Möbel sind von der Vermieterin. Letzte Woche war ich mit Kollegen aber bei Ikea und hab mir noch ein Regal und bissl Kleinkram gekauft. Mittlerweile bin ich also richtig gut ausgerüstet. Nur Molger hätte ich noch gerne. Molger ist ein Badregal, das aber natürlich nicht mehr ins Bad passt, wie man auf dem Bild sieht. Es ist auch nicht wirklich ein Regal. Eher so ein kleines Rollwägelchen. Ich brauch nämlich noch etwas Stauraum in der Küche. Von dem großen Hängeschrank ist nur ein Drittel echter Schrank. Im ersten Drittel ist der Dunstabzug und im zweiten der Durchlauferhitzer fürs Warmwasser – den ich übrigens noch nicht mal ausprobiert habe. Molger war aber letztes Wochenende leider nicht mehr verfügbar und darum werd ich ersteinmal probieren, mit dem Platz auszukommen, den ich habe. Und da bei mir sowieso jedes Ding seinen Platz hat, komm ich ganz gut zurecht. Ich darf nur nicht noch mehr kaufen. ;)

Da wir grad beim Kaufen sind: Letzte Woche war ich in einer Filiale einer portugiesischen Supermarktkette. Dort hab ich entdeckt, dass es Ökoschrubber gibt. Ich wische jetzt mit einem Mop aus recycelten bzw nachwachsenden Rohstoffen. Der Stiel ist aus recyceltem Stahl, wurde also wahrscheinlich aus einem ausrangiertem Auto hergestellt. Ob das einer meiner Mazdas war? Der Stiel ist allerdings grün...
Dann hab ich mir gleich noch Ökowaschmittel gekauft. Das riecht bissl komisch, wäscht aber ganz gut, soweit ich das nach dem ersten Test beurteilen konnte.
Und da ich einmal auf dem Trip war, hab ich gleich noch nach Biolebensmitteln gesucht. Danach muss man hier wirklich SUCHEN. Aber ich hab tatsächlich Biomilch gefunden!!! Und natürlich gleich gekauft. Es war ultrahocherhitzte Milch, sollte also mehrere Monate haltbar sein. Diese war noch bis Mitte September haltbar und schon seeeehr eingestaubt. Daran sieht man ziemlich deutlich, dass Bioprodukte hier noch keinen Fuß gefasst haben. Auch Eier kann ich nur in einem einzigen Supermarkt kaufen, weil es nur dort Eier von Freilandhühnern gibt. Und die haben normalerweise auch nur wenige Packungen da stehen. Bioeier hab ich noch gar nicht gesehen.
Aber zurück zur Milch. Vor ein paar Tagen hab ich sie geöffnet und mal nachgeguckt, wo die eigentlich produziert wurde. Und da lacht mich doch ein lautes deutliches DE – RP an. Auf einer portugiesischen Milchpackung von einer portugiesischen Supermarktkette! Das fand ich sehr witzig!

So, und zum Schluss noch eine Anmerkung zu der langen Sendepause (mal wieder... mir fällt aber auch immer wieder eine Ausrede ein!) Ich hab (noch) kein Internet in der neuen Wohnung. Daher schreib ich diesen Blogeintrag auch offline und werd ihn dann am Montag von der Arbeit aus online stellen.
Was ich jedoch festgestellt habe ist, dass man offline viel mehr Zeit hat für die vielen Dinge, die man so machen will. :)

Gecko

Lang versprochen, und jetzt ist es endlich soweit.
Erstmal möchte ich mich bei allen tierliebenden Menschen entschuldigen. Mir ist erst nach Absenden des Eintrages aufgefallen, wie geschmacklos so ein Wettbewerb doch ist. Natürlicherweise ist es für einen Gecko sicher überhaupt nicht lustig, seinen halben Schwanz abzuwerfen. Ist dies schließlich ein Schutzverhalten bei Todesgefahr! Das sollte man im Hinterkopf behalten.

Trotzdem danke ich allen Teilnehmern, zeigt es doch, dass ein paar treue Seelen meinen Blog verfolgen, auch wenn ich manchmal nicht so treu bin und regelmäßig schreibe. Wir haben zwei Gewinner, was man den Kommentaren ja schon entnehmen konnte. Diese werden demnächst schriftlich benachrichtigt und ihren Gewinn zugeschickt bekommen.

Nun zur Auflösung der Geschichte – bzw der Enthüllung meiner Sichtweise:
In der Nacht bevor der Gecko im Wohnzimmer saß, hatte Leonor ja eine Familie im Haus einquartiert. Meine Erklärung ist, dass, während ich einkaufen war, Leonor im Haus war und die Bettwäsche wieder abgeholt hat. Da der Gecko zwar nicht in einem meiner häufig benutzten Verkehrswege saß, allerdings fast genau vor der Tür zu Mércias altem Zimmer, nehme ich an, dass Leonor ihn nicht gesehen hat und auf den Schwanz getreten ist. Das hat ihn dann wahrscheinlich doch dazu bewegt, sich einen anderen Platz zu suchen.

Armer Gecko, sag ich da nur!

Donnerstag, 12. August 2010

Wie sich Wärme anfühlt

Selbst im Schatten, wo die Sonne einen nicht zu Boden drückt, kann es hier doch recht warm werden. Man schwitzt, ohne sich überhaupt zu bewegen und das bei einer Luftfeuchigkeit von nur 30%. Ich bin sehr froh, dass es im Sommer tagsüber kaum mehr sind!

Das Schlimmste für mich ist, dass man nicht fühlt, wo man selbst aufhört.
Innentemperatur <= Außentemperatur
Was ist noch Blut? Wo ist meine Haut? Und wo ist schon Luft? Man fühlt es einfach nicht! Und auch beim Atmen fehlt mir ein kühler Luftzug durch die Nase schon sehr. Es ist sehr schwer, sich das vorzustellen. Selbst heute, da wir eine Maximumtemperatur von kühlen und windigen 31°C hatten, kann ich kaum mehr nachvollziehen, wie das gestern und vorgestern bei 38°C und Windstille so war.

Wenn man abends ins Bett geht, fühlt es sich an, als hätte gerade vor Sekunden noch jemand (mit Fieber) drin gelegen. Und ähnlich ist das mit dem Toilettensitz (sorry, aber das gehört nun mal dazu ;) ). Und dass das Wasser aus der Kaltwasserleitung mittags deutlich über 30°C warm ist, hatte ich ja schon berichtet. Das scheint aber auch haus- oder zumindest wohngegendspezifisch zu sein. Meine Kollegen haben kaltes Kaltwasser.

Naja, das Wetter kann man sich eben nicht aussuchen ;) Und deshalb werde ich jetzt noch die kleine Pause von der Hitze genießen und mir die kühle Luft um die Nase wehen lassen. :)

Dienstag, 10. August 2010

Die Geschichte vom Geckobaby

Am Sonntag früh saß ein Gecko auf dem Wohnzimmerboden. Die haben ja so eine hellbraune Farbe und da unsere Fliesen im Wohnzimmer braun gemustertet sind, ist der kaum aufgefallen. Zuerst hab ich versucht, ihn da wegzubewegen, aber der hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Da er nicht in einem meiner frequenten Verkehrswege saß, hab ich ihn sitzen lassen. Und da saß er dann noch eine ganze Weile. Knuffige Tierchen sind das und der war auch noch sehr klein.
Schließlich bin ich dann irgendwann einkaufen gefahren und als ich wieder kam, war er weg. Allerdings - oh Schreck! - lag ein Stückchen Schwanz noch da. Was ist passiert?

Jetzt seid ihr gefragt, liebe Leser!
Die lustigste Theorie, oder - falls die lustigste nicht lustig genug sein sollte - die, die der Wahrheit (also meiner Theorie) am nächsten liegt, gewinnt.
(Und wer diesen Satz nach den wenigsten Versuchen verstanden hat, bekommt einen Extrapreis.)
Eure Lösungen und die Anzahl der Versuche des Satzverständnisses bitte als Kommentar abgeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. (Es geht nur links rum.)

Samstag, 7. August 2010

Zurück in Évora

Am Dienstag bin ich gaaaanz früh (4:30 Uhr) aufgestanden nur um wieder nach Portugal zurück zu kommen. Hat sich das gelohnt?


Betreffs...

... Arbeit - Ja
Der Urlaub ist vorbei und es geht wieder rund. Ich hab schon viel geschafft aber - natürlich - auch noch viel vor. Ich bin sehr motiviert, da ich auf Arbeit auch weitgehend meine Ruhe hab. In meinem Büro sind zwar noch fast alle da, aber meine Arbeitsgruppe ist geschlossen im Urlaub (außer mir).

... Freizeit - Jein
Ich hatte bissl Zeit, ein paar Angelegenheiten zu regeln, den Koffer auszupacken und die Wohnung wieder bewohnbar zu machen. Und ein bissl Zeit nur für mich ist ja auch mal schön. Allerdings fehlen mir natürlich meine Familie, meine Freunde und die Pferde. Aber gestern Abend hab ich mich mal mit Kollegen getroffen. Es ist gerade Jazz na Cidade (Jazz in der Stadt, ein Jazzfestival). War ganz nett.

... Wohnung - Nein
Meine beiden Mitbewohnerinnen sind in meiner Abwesenheit ausgezogen und haben mir ein mittelschweres Chaos hinterlassen. Mittlerweile ist aber wenigstens wieder alles sauber. Und die nächste Zeit muss ich erstmal nur mit meinem eigenen Dreck leben. Juhuuu!
Naja fast jedenfalls... Heute Nacht schläft ein Paar mit Kind hier. Ich frag mich, ob das hier jetzt zum Hotel mutiert... allerdings ein nicht sehr komfortables. Meine ehemaligen Mitbewohnerinnen haben nämlich das Gas alle gemacht und ich sehs auch nicht ein, alleine eine neue Flasche zu kaufen, da ichs auch nicht unbedingt brauch. Es gibt also nur "kaltes" Wasser. ;)
Die Wohnungssuche hat auch noch nicht viel neues ergeben. Die Besitzerin einer weiteren Option ist derzeit noch im Urlaub, ich kann die Wohnung also erst übernächste Woche mal angucken.

... Wetter - Nein
Ich bin aber auch empfindlich! (es soll Leute geben, die solches Wetter mögen) Sogar oben besagtes kaltes Wasser ist um die Mittagszeit gefühlte 35° C warm (auch nach 30 min ablaufen lassen!). Erfrischungsduschen ist also nicht möglich. Da hilft nur: nicht bewegen um nicht zu schwitzen oder auf Arbeit gehen, weil es da ne Klimaanlage gibt.

... Mir selbst - Joar
  1. Nach nur drei Tagen Arbeit ist mein Nacken schon wieder schlimm verspannt. Und dass, obwohl ich morgens, mittags und abends (und zwischendurch) Rücken- und Nackenübungen mache.
  2. Schwimmen gehen trau ich mich noch nicht, weil mein Finger ja noch nicht ganz verheilt ist. Aber der macht sich ganz gut. Scheint nicht entzündet zu sein.
  3. Meine Haare sind wegen der sehr geringen Luftfeuchtigkeit wieder glatt und ich sehe nicht mehr wie ein explodierter Besen aus. Allerdings fallen sie bissl aus... Vielleicht hab ich noch zuviel Wolle für die Wärme ;)
Fazit
Ein bisschen mehr Urlaub, Deutschland, Familie, Freunde, Pferde hätte sicher nicht geschadet. Aber je seltener und kürzer die Momente, umso kostbarer sind sie :)
Danke euch allen!

Freitag, 9. Juli 2010

Lebenszeichen

Ich bin gut in Russland gelandet. Und morgen ist der ganze Spaß schon wieder vorbei. Es ist eine sehr interessante Konferenz und es ist natürlich toll, die alten Kollegen wieder zu treffen, aber auch, neue kennen zu lernen.

Hier ist es fast so heiß wie in Évora. Die hohe Luftfeuchtigkeit macht das Ganze aber etwas schwerer erträglich. Und es gibt nur wenige Stunden richtige Nacht. Die berühmten 'weißen Nächte' sind grad erst vorbei. Und wie das auf so einer Konferenz so ist, will man sich natürlich auch die Stadt angucken und ein paar schöne Abende verbringen. Das trägt alles dazu bei, dass wir bisher keine Nacht mehr als 5 Stunden geschlafen haben. Und heute wird das auch nix. Um 1 morgen früh machen wir eine Bootstour. St. Petersburg hat sehr viele Kanäle (40 laut meinem Taxifahrer, der kein Englisch konnte, aber mit Gesten alles ganz gut erklären konnte - während der Fahrt...). Und es gibt natürlich auch viele Brücken (2000 laut ebendiesem Taxifahrer). Einige von denen (22 - ratet mal, von wem ich diese Information habe...) werden über Nacht geöffnet, dass die Schiffe von der Ostsee in die Stadt fahren können. Das wollen wir uns heute Nacht vom Wasser aus angucken, obwohl wir einige der Brücken auch von unserem Hotelzimmer sehen können.

Samstag, 3. Juli 2010

Urlaub

So, heute nur ganz kurz:
Die meisten wissen ja schon Bescheid. Ich komme am 10.07. spätabends in Leipzig an und fahre am 11. gleich weiter in die Heimat (juhuu). Vom 19. bis 23. bin ich dann wieder in Leipzig und evtl am Wochenende vorher und/oder nachher. Dann gehts wieder nach Hause und am 3. August flieg ich wieder nach Portugal.
Also alle melden bitte! Ich will euch alle mal sehen!!!

Jetzt gehts erstmal noch nach Russland zur International Laser Radar Conference

Sonntag, 20. Juni 2010

... ach ja ...

Jetzt gibts auch noch nen neuen Blog (Achtung Wortwitz!) Évorathing, gestartet von Mércia, geführt von uns Ausländern. Für alle die sich für Évora interessieren und/oder ihr Portugiesisch, Spanisch oder Englisch üben wollen. :)

Heute ist Geburtstag

... und zwar der von Mércia. Happy birthday nochmal! :)
Ich hab einen Zupfkuchen gemacht und heute Abend werden wir feiern... Schon wieder feiern... Nicht, dass ihr jetzt alle ein falsches Bild bekommt. Also ich bin nicht pemanent am Feiern.

Oh, da fällt mir ein, nächste Woche ist Feira de São João. Das ist das hiesige Stadtfest und das dauert fast 2 Wochen. Schon die ganzen letzten Wochen werden dafür Buden, Zelte und Stände aufgebaut, Straßendekorationen aufgehängt und Kabel gezogen. Genau vor unserem Haus. :(
Da befindet sich nämlich der große zentrale Platz der Stadt, Rossio genannt. Mércia macht jeden Tag ein Bild um den Bauverlauf festzuhalten. Das erste sieht ja fast noch harmlos aus. Auf dem zweiten sieht man die Gefahr schon näher kommen. Ja, das vorne wird ein weiteres großes Zelt! Und uns trennt nur eine schmale (Einbahn-)Straße von den Festivitäten. Jetzt kann sich aber wirklich niemand mehr beschweren, dass hier nüscht los ist!

Achtung! Der folgende Text enthält Ironie. Im Zweifelsfall nicht ernst nehmen!
Letztes Jahr hab ich dieses späktakuläre Event leider verpasst. Mércia versucht jedoch, mich schon mal seelisch und moralisch darauf vorzubereiten. Sie war letztes Jahr hier und hat alles hautnah miterlebt. Da sie zu Hause lernt, schreibt, studiert und so, hatte sie den ganzen Tag was von dem Spaß. Laute Dauerbeschallung (Lautsprecher direkt vorm [nicht {in keiner Weise} isolierten] Fenster) von 10:00 vormittags bis 2:00 nachts und betrunkene Portugiesen die ans Haus pinkeln sind nur einige der Komponenten die mit der Zeit an den Nerven zerren.

Ich bin gespannt...

Samstag, 12. Juni 2010

Ist lange her, was?

Ja, ich lebe noch. Und gar nicht mal schlecht ;) Ich arbeite ziemlich viel und versuche zusätzlich meine Freunde unterzubringen, da die Zeit des Abschieds immer näher rückt. Heute Nachmittag verlassen zwei von ihnen Portugal. Darum gab es gestern eine Abschiedsparty auf der 9 Nationalitäten vertreten waren. (bei 16 Leuten!) Das war ein Spaß! Amtssprache war portañol, da die meisten aus Südamerika kommen. Ich hab nicht viel gesagt, aber verstanden, worum es ging - jedenfalls immer, wenn ich zugehört hab... Das kann ganz schön anstrengend werden mit der Zeit.

Was ist sonst so los?
Ich bin grad noch bissl erkältet, allerdings ist es schon viel besser. Hier ists nämlich grad deutlich kälter als in Deutschland die letzten Tage und es regnet wieder jeden Tag. Das hätte ich nicht erwartet, aber ich glaub auch nicht, dass es lange anhält. Außerdem ist das auch ganz angenehm. Da ich ja weiß, dass die große Hitze irgendwann kommen wird. Spätestens wenn ich im August wieder aus Deutschland zurück komme. Ich hab übrigens meine Flüge gebucht und freu mich schon riiiiieeeesig, nach Hause zu kommen.

Aber zurück zur großen Hitze: Ich hab vorgesorgt und mich endlich um einen Wasserfilter gekümmert. Jetzt brauch ich zum Glück kein Wasser mehr schleppen. Das einzige Filtersystem, das ich finden konnte, welches auch Aluminium rausfiltert, musste ich aus den USA einfliegen lassen. Der Versand hat am Ende mehr gekostet als das Filtersystem plus zwei Ersatzfilter. Aber es lohnt sich trotzdem - also vorausgesetzt, der Filter tut auch, was der Hersteller verspricht. Ich muss nichts mehr schleppen, spare Geld und produziere weniger Müll! :)

Noch was: Ich versuche, eine neue Wohnung zu finden. Mércia zieht ja Mitte Juli aus und Inês auch demnächst irgendwann. Und ich hab eigentlich keine große Lust, mich jedes Semester an neue Leute zu gewöhnen. Naja, die Wohnungssuche gestaltet sich zur Zeit noch recht schwierig. Ich hoffe aber, dass ich bessere Chancen habe, wenn das Semester rum ist. Im August sind Ferien und da wird sicher einiges frei.

Und noch was: Diese Woche hab ich ein Päckchen bekommen! Mit fünf Büchern drinne! Und Schoki! Und Kekse! :) Danke an den Absender! Ich freu mich schon auf viiiiieeeeele gemütliche Lesestunden :)

So, das wars erstmal... glaub ich...

Dienstag, 27. April 2010

Das Leben ist sooooo lustig!

Hier kommen jetzt ein paar witzige Situationen, die ich gerne teilen möchte. Falls euch die Witzigkeit entgeht müsst ihr einfach mal nach Portugal ziehen. :)

  1. Im Zuge der Umstellung des Bildungssystems in Portugal auf 'Bologna' werden hier jetzt Matrikelnummern verteilt. (Nein, gabs vorher nicht!) Dafür braucht man nur ganz bequem und fortschrittlich online einen Fragebogen ausfüllen. Man braucht seinen Personalausweis und gute Portugiesischkenntnisse (zu einer englischen Version reicht die Fortschrittlichkeit nicht). Das bringt mich zu Punkt zwei und drei.
  2. Mein Personalausweis war verschwunden. Ich war ja letztens (ja, auch schon wieder zwei Wochen her) bei der Post und hab ein Päckchen abgeholt. Da muss man den Ausweis vorzeigen. Das ist mir vorhin mit Schrecken eingefallen. Ich dachte, die Dame bei der Post hat einfach vergessen, mir meinen Ausweis wieder zu geben und hab mir schon die Vokabeln für morgen früh zurechtgelegt, mit denen ich den Postangestellten mein Anliegen vortragen wollte. Dann hab ich ihn aber doch noch gefunden. In meinem Rucksack... Fragt mich nicht, wie der da hingekommen ist. Vielleicht hatte ich den Rucksack mit bei der Post und hab den Ausweis dann einfach so eingesteckt. Im Alter wird man eben immer wunderlicher.
  3. Aber zurück zur Ausfüllerei. Was die alles so wissen wollten. Bildungsstand der Eltern oder meine Abschlussnote zum Beispiel waren obligatorisch. Nun gibt es aber keine richtige portugiesische Entsprechung zum deutschen Bildungssystem. Die Noten gehen hier von 0 (ganz ganz schlecht) zu 20 (Bestnote). Da musste ich leider mogeln und hab übertrieben. Ich nehme an, dass das sowieso niemanden interessiert. Und dann gabs da noch die Frage, warum ich mich für die Universität Évora (UÉ) entschieden hab. Es gab verschiedene portugiesische Antwortmöglichkeiten und das Feld für "andere Gründe". Da es schon spät (oder früh?) ist, wollt ich mir nicht die Mühe machen, alle Möglichkeiten zu übersetzen. Außerdem stand über der Seite des Fragebogens, dass alle Antworten dieser Seite freiwillig sind. Allerdings konnte sie nicht abgeschickt werden, wenn man nicht alles ausgefüllt hat... Also warum hab ich mich für die UÉ entschieden? Ich weiß nicht, ob irgendjemand in der Universitätsverwaltung deutsch kann und ob dieser jemand dann auch noch Ironie versteht. Ich hab in das Feld für "andere Gründe" geschrieben: die UÉ ist so weltoffen.
  4. Das Beste kam aber zum Schluss. Meine Matrikelnummer ist 4-stellig! (zum Vergleich: die Leipziger war 7-stellig) Ja, hier hat man schon so seinen Spaß.
  5. Ein anderes Thema: Hüte. Da es heute das erste Mal richtig warm war, hab ich die kurze-Hosen-Saison eröffnet. Außerdem hab ich von Miguel einen Strohhut bekommen und getragen. Wir waren die einzigen in der ganzen Stadt mit Hut. Das ist mir vorher noch nie so aufgefallen. Naja, das alleine ist noch nicht sooo witzig. Später hab ich aber einen jungen Mann mit Wollmütze (!) getroffen und der hat mich auch noch gegrüßt. So nach dem Motto: endlich mal jemand, der auch eine Kopfbedeckung trägt!
  6. Auch noch lustig, wenn auch nicht so schenkelklopfermäßig, ist, dass der Zirkus vor meinem Fenster mit seinen Vorstellungen fertig ist und demnächst seine Zelte abbrechen wird.
  7. Und ich hab heut mal wieder Post bekommen. Jaja, so gut gehts mir! (ist auch nicht lachhaft, ich gebs zu)
  8. Ich bekomme bald wieder Besuch.
So, das war erstmal alles. Gute Nacht!

Donnerstag, 15. April 2010

Vogelhaus unterm Bett

Mit der Verkündigung des Endes der Regenzeit war ich wohl etwas früh dran. Seit Dienstag regnet es wieder jeden Tag. Aber nur in Schauern. Das ist nicht so schlimm, weil ja zwischendurch immer mal die Sonne scheint. Und so kalt ist es auch nicht mehr.

Am Mittwoch hab ich ein Päckchen bekommen! Ein etwas verspäteter Ostergruß über den ich mich sehr gefreut habe! Der Osterhase hats wirklich drauf. In dem Päckchen war unter anderem Hautcreme drin. Genau was ich brauche, jetzt da ich mir zweimal die Woche die Haut durchweichen lasse. Außerdem ist die Luft auch schon sehr viel trockener als im Winter (außer, wenns dann doch grad mal regnet). Der Unterschied macht sich ganz schön bemerkbar.

Worüber ich aber eigentlich schreiben wollte, ist mein Bett. Das biegt sich nach und nach mehr durch und die Spalte im Rahmen wird immer größer. Ich mache mir keine großen Illusionen, dass ich ein neues bekomme und außerdem muss das ja auch nicht sein. Nur weil der Rahmen kaputt ist... Jedenfalls bin ich letztens auf den Dachboden gestiegen und hab nach einer passenden Stütze für das altersschwache Bett gesucht. Und siehe da, ein unbewohntes Vogelhäuschen hatte genau die richtige Größe. Bis jetzt hält es. Und falls sich mal ein Vogel in mein Zimmer verirren sollte, kann es unterm Bett schlafen.

Samstag, 10. April 2010

Frühling! (oder ist schon Sommer?)

Schwer zu sagen. Nach deutschen Verhältnissen würde ich es schon eher als Sommer bezeichnen. Aber es ist erst April und ich weiß ungefähr, was noch alles auf mich zukommt. Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass die Regenzeit vorbei ist. Blauer Himmel, Sonnenschein, grüne und blühende Wiesen und Tagesmaxima bei etwa 20 Grad. So ists schööööön. Deswegen gibts derzeit auch nicht so viele Beiträge :)

Dienstag, 30. März 2010

Schwimmen

In Évora gibt es ein Freibad und eine Schwimmhalle. Von dem Freibad wurde mir abgeraten. Außerdem ist es selbst hier noch bissl zu kalt fürs Freibad. Aber heute hab ichs endlich mal geschafft, mich in der Schwimmhalle anzumelden. Da bekommt man dann nämlich eine Karte ausgestellt, die man immer wieder aufladen kann - mit Foto :)
Als ich dort ankam, hatte ich das Schwimmbecken ganz für mich alleine. Später kam dann erstmal noch einer und danach noch eine Gruppe junger Mädchen zum Synchronschwimmtraining. Ich hatte also sogar musikalische Untermalung. Und ich hab herausgefunden, warum da ein Kabel im Wasser hängt.... Unterwasserlautsprecher! Am Anfang war mir das ja nicht so ganz geheuer.
Nach einer Stunde war ich dann ziemlich aufgeweicht :) Mal sehen, ob ich morgen Muskelkater hab. Wenn nicht, werd ich wohl am Donnerstag gleich nochmal gehen.

Ich hab mir nämlich von heute Mittag bis Donnerstag Mittag mal frei genommen. Ich brauch eigentlich Urlaub, aber ich denke mal, so ne kleine Zwischenpause hilft auch schon, die Zeit bis Juli noch durchzustehen ;)

Sonntag, 28. März 2010

Erdbeben

Gestern Nachmittag hab ich mein erstes richtiges Erdbeben erlebt. Das Zentrum des 'Bebens' war etwa 50 km östlich von Évora und die Magnitude 4,1. Das ist nicht sehr viel und es ist auch nichts schlimmes passiert. Aber es war sehr erschreckend im ersten Moment (im zweiten auch...). Hier ist ein Bild von den seismischen Messungen der Uni, als Beweis sozusagen ;)
(drauf klicken zum Vergrößern)

Dienstag, 16. März 2010

Lissabon - Lisboa - Lisbon

Mein Besuch ist da :)
Trallala
Am Wochenende haben wir uns zusammen Lissabon angeguckt. Eine superschöne Stadt! Hat mir sehr gut gefallen. Und traumhaftes Wetter hatten wir auch :) Hier ein paar Beweisfotos:

Lissabon im Dunst (von Daniela)

Das Pantheon in der Sonne (auch von Daniela)

Eine Kirche vom Schloss aus fotografiert

Das Pantheon und ein Kloster (St. Vincent, glaub ich) auch vom Schloss aus

Einen ausführlicheren Bericht kann ich jetzt leider nicht abliefern. Dazu bin ich zu müde. Aber Lissabon ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Auch einen längeren als nur 1,5 Tage

Mittwoch, 10. März 2010

Mix

Hmm... mal wieder ein paar Neuigkeiten gefällig?
Also:
1. Mércia ist wieder da :)
2. Heute ist lange Messnacht. Ich bin also noch ein Weilchen wach und kann bloggen :)
3. Ich bekomme Besuch am Samstag :)
4. Die alte Dame aus dem Haus gegenüber grüßt mich schon ein ganze Weile (und ich sie natürlich). Letzte Woche hab ich sie mal nicht vor der Haustür getroffen, sondern eine Straße weiter weg. Da hat sie gelacht und mir zugewunken. Das fand ich toll :) (Die Portugiesen starren mich normalerweise nur an.)
5. Am Wochenende hab ich mal wieder ein Brot gebacken. Diesmal für eine Einzugsfeier - wie passend. Hat auch allen geschmeckt :)
6. Heute hat es noch nicht geregnet und für mindestens eine Woche soll das auch so bleiben :)
7. Ich les mein portugiesisches Harry Potter Buch schon zum zweiten Mal! Das ist sehr praktisch, weil man ganz nebenbei so lebenswichtige Vokabeln wie Zauberstab (a varinha) und Besen (a vassoura) lernt :)
8. Nächstes Wochenende fahre ich nach Lissabon! Und übernächstes nach Porto :)
9. Morgen schlaf ich aus :)
10. Auf meiner Radtour am Wochenende ist mir mal wieder aufgefallen, dass der Alentejo im Frühling sehr schön ist. Alles grünt, blüht und duftet fröhlich vor sich hin :)

Falls ich jetzt irgendwas komisches geschrieben habe (also komischer als sonst), verzeiht! Es ist schon spät.

Donnerstag, 25. Februar 2010

Geburtstag

Vor etwa 2 Stunden wollte ich einen Blogeintrag verfassen, in dem ich mich bei allen ganz herzlich bedanken wollte, die an mich gedacht haben. Es ist etwas dazwischen gekommen. Und das war so:
Um den Blogeintrag ein wenig zu illustrieren, hab ich meine Geschenke geordnet und fotografiert. Bei der Gelegenheit hab ich mal zusammengezählt, wieviel Süßkram dabei war. Das war ein Fehler! Nachdem ich die Zahl gesehen hab, überkam mich ein inniger Wunsch nach Bewegung. Viel Bewegung! Und das, obwohl ich heute erst ein Hundertstel (!!!) davon gegessen habe... Ich bin also erstmal ne Runde laufen gegangen. Jetzt gehts mir besser, aber ich weiß immer noch nicht, ob ich heute Nacht ruhig schlafen kann.

Nun zu den Bildern: Viele kennen wahrscheinlich meine kuhle Tasche. Da ist jetzt ein Aufnäher drauf. Und zwar einer von der freien Universität von Mexiko Stadt. Den hab ich von Miguel bekommen. Und da es den tatsächlich an meinem Geburtstag gab, soll er hier als erstes erwähnt werden. Außerdem gab es noch Blumen von Leonor, über die ich mich auch sehr gefreut hab!

Am Dienstag hatte ich dann gleich 3 Päckchenbenachrichtigungskarten im Briefkasten und konnte am Mittwoch zur Post wackeln. Nachmittags gabs dann noch Kuchen für die Kollegen und noch mehr Geschenke - womit ich ehrlich gesagt nicht gerechnet hätte. Soweit ich weiß, hat noch niemand meiner Kollegen Geschenke bekommen. Und da ich jetzt schon über ein Jahr da bin, müsste eigentlich jeder mindestens einmal Geburtstag gehabt haben... Kann aber auch sein, dass noch niemand Geburtstagskuchen gebacken hat. Ich fühle mich auf jeden Fall äußerst geehrt!
Heute kam endlich auch das Päckchen an, das eigentlich zuerst da war. Letzten Freitag hatte ich nämlich eine Päckchenbenachrichtigungskarte im Briefkasten, die nicht von der Post stammte. Es hat etwas gedauert, bis ich sie entziffern konnte, aber es stand drauf, dass der Zusteller am Montag wieder käme. Ich hatte also am Montag wieder eine Päckchenbenachrichtigungskarte im Briefkasten, weil ich ja nicht den ganzen Tag zu Hause bleiben kann, und weil Inês zwar da war, aber den halben Tag schläft. Sie hat wohl auch jemanden klingeln gehört... Jedenfalls stand auf dieser Päckchenbenachrichtigungskarte, dass das Päckchen wieder zurück geschickt wird! Nach nur zweimal zustellen, einmal um 15:05 und einmal um 09:35 - Zeiten zu denen jeder normale Mensch arbeitet (auch in Portugal) oder schläft. ;) Zum Glück war eine Kontaktemailadresse angegeben. Da hab ich doch flugs eine Email geschrieben. Und ich hatte Glück, das Päckchen war noch in Évora und ich konnte einen Zustelltermin ausmachen. Der war heute.

So, und auf dem zweiten Foto sind nun alle Gaben zu sehen, die mich diese Woche erreicht haben (ohne den Süßkram - der hat nicht mehr aufs Bett gepasst...). Es fehlen nur zwei Geburtstagsglückwunschkarten, die ich schon an anderer Stelle dekorativ verwertet habe :)
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen ganz herzlich bedanken, die an mich gedacht haben! Egal ob nachträglich, vorträglich oder mehrmals täglich. ;) Und egal, wie sie das letztendlich zum Ausdruck gebracht haben. So!

Sonntag, 21. Februar 2010

Sintra

Am Dienstag war Karneval. Das ist in Portugal ein Feiertag. Ich hatte also frei und bin mit Miguel nach Sintra gefahren. Das ist eine Stadt nahe Lissabon. Von Évora aus ist man etwa 3 Stunden unterwegs. Und das lohnt sich absolut! Wir haben die Quita da Regaleira besucht. Es war wundervoll. Ok, es hat fast die ganze Zeit geregnet, aber die neblig feuchte Luft hat dem Ganzen einen mystischen Anstrich gegeben. Unter anderem kann man da durch diverse Höhlen gehen und kommt am Ende in einem Brunnen raus. Miguel hat ein paar Fotos gemacht :) Einmal ich, unten im Brunnen und einmal der Brunnen von unten nach oben geguckt. Also wie man sieht ist es kein richtiger Brunnen, da man ja unten ein und aus gehen kann. Außerdem führt eine Treppe nach oben. Aber trotzdem fand ich das sehr eindrucksvoll! Ach so: Das erste Foto ist ein Suchbild. Der gleiche Gnom, ein anderes Land - und sogar ein anderer Blog! :D

In Sintra kann man sich noch mehr angucken. Zum Beispiel eine Burgruine und einen Palast. Ich werde da sicher noch mal hinfahren. Wer kommt mit? ;)

Freitag, 12. Februar 2010

Gedankenfragmente

Bissl ein schlechtes Gewissen hab ich ja schon, dass ich hier so lange nix mehr geschrieben hab. Liest überhaupt noch irgendwer mit? Ich hoffe es!

Als Wissenschaftler hat mans gut. Man hat deadlines, macht sich wochenlang Stress und schiebt Überstunden, aber dann... dann kann man einfach mal einen Nachmittag blau machen, ohne dass es irgendwen kümmert. Aber eine kleine Pause vom Welt-Retten muss auch mal sein. Und das gibt mir dann wieder ein wenig Zeit, einen neuen Blogeintrag zu basteln.

Vorhin war ich noch Einkaufen und auf dem Weg ist mir mal wieder aufgefallen, dass die Éborenser Polizei (also die Polizei in Évora - nein, ist kein Tippfehler) Fazer fährt, und zwar eine Modellreihe vor meiner. Die sehen also fast genauso aus. :) Da kribbelts schon manchmal in der rechten Hand...

Diese Woche wurde mir eine grandiose Ehre zuteil! Ein Freund von mir, hat eine Kurzgeschichte geschrieben und ich bin eine der Hauptpersonen. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, etwas über sich selbst zu lesen, was eigentlich Fiktion ist. Denn man weiß schließlich nicht, was der Autor erfunden hat und was er tatsächlich genau so sieht, wie man es dann in der Geschichte lesen kann. Ich finde die Kurzgeschichte sehr schön. Allerdings kann dieses Empfinden ihren Ursprung auch in meiner Eitelkeit haben. Wer würde es nicht toll finden, Gegenstand von Poesie zu sein...

Sonntag, 31. Januar 2010

Freundschaft

Das Ende des Semesters naht und so nach und nach verliere ich Menschen. Manche nur für einen Monat Ferien, andere für immer. Obwohl sie ja nicht wirklich verloren sind. Als Freunde bleiben sie mir erhalten. Sie sind nur nicht mehr so greifbar wie bisher. Ich glaube jetzt merke ich, wie es ist 'zurück zu bleiben'. Für den der geht, ist es ein neuer Anfang, neue Dinge warten darauf, erlebt zu werden. Es ist spannend, aufregend, anders! Für die die bleiben jedoch entsteht eine Lücke. Viele die diesen Blog lesen, werden verstehen, was ich meine...

Die meisten der lieben Menschen, die ich hier bisher kennengelernt habe, werden Évora im nächsten halben Jahr verlassen. Und sie alle werden eine kleine Lücke zurücklassen. Alejandro aus Mexiko mit seiner selbstgemachten Musik, Matias aus Kolumbien mit seiner Pizza und dem Salsa , Miguel aus Mexiko mit seiner Katze und unsere philosophischen Nachmittagspausen, Adriana aus Kolumbien und ihr positiver Idealismus, Patricio aus Chile - unser Ruhepol, Liliana, Viktor und die Jungs aus Chile als der Faktor, der uns alle zusammengebracht hat und natürlich Mércia - meine black sister.
Ich werde sie alle sehr vermissen!
Aber das gibt mir gleichzeitig auch viele gute Gründe, einmal Südamerika zu besuchen. Oder Schweden, Frankreich, England und natürlich die Schweiz, denn viele von ihnen bleiben - wenigstens vorerst - in Europa.

Sonntag, 17. Januar 2010

Es gibt immer was zu Lachen!

Heute ist es trocken! Also es hat nicht geregnet - also fast nicht... Naja, was ich eigentlich erzählen will, ist, dass ich das schöne Wetter genutzt hab und radfahren war. Es war toll und mir ist mal wieder klar geworden, dass ich die portugiesische - oder genauer die alentejanische - Landschaft sehr gerne mag! Ein dauerndes auf und ab, so dass es nicht langweilig wird, aber nicht so krasse Berge, dass man die Lust verliert - ja, solls geben... hab ich gehört ;)
Es war wärmer als gedacht. Wenn man so drinnen sitzt, kommt es einem so kalt vor, dass man denkt, man muss sich warm anziehen, wenn man raus geht. Aber da es draußen genauso warm ist wie drinnen, kann man eigentlich auch in den gleichen Klamotten raus gehen... Das ist immernoch irgendwie komisch. Vielleicht gewöhnt man sich da dran? Naja ich hab jedenfalls ziemlich geschwitzt, auch weil die Luft sehr feucht ist. Zwischendurch hat es dann auch noch ein bissl getröpfelt.
Ich bin jetzt übrigens wieder mit Helm unterwegs. Das von mir selbst an mich selbst geschickte Paket ist nämlich am Mittwoch angekommen und da war unter anderem mein Fahrradhelm drin. Es ist toll, wenn jemand an einen denkt! ;)

Noch was über die Portugiesen: Manche brauchen scheinbar erstmal noch eine Zeitreise ein paar hundert Jahre in die Zukunft, um in unserem Zeitalter anzukommen. Heut hat doch tatsächlich einer sein Schmutzwasser (das vom Wischen - hoffentlich!) auf den Bürgersteig gekippt. Das ist an sich noch nicht ungewöhnlich, das machen hier sehr viele Leute, aber derjenige hat im 4. Stock gewohnt! Ich fands total witzig. Aber wenn man sich vorstellt, man geht da grad unten drunter lang... :)

...und über Brasilianer: Mércia wollte heute Abend brasilianisch kochen. Der Reis ist angebrannt und alles ist voller Qualm. Das mit dem Essen dauert dann wohl noch bissl :)

Dienstag, 12. Januar 2010

Wasser aus allen möglichen und unmöglichen Richtungen

Die Woche ist erst zwei Tage alt und trotzdem ist so viel passiert, dass ich das erstmal hier niederschreiben muss. Ich fange am besten am Montag an.
Also Montag früh war ich bei der Post. Die Vorgeschichte dazu: Als ich am Freitag hier ankam hab ich eine Päckchen-Benachrichtigungskarte für mich vorgefunden. Letzten Dienstag hatte ich nämlich ein Paket an mich selbst geschickt, um meinen Koffer etwas zu entlasten. Es hat mich allerdings etwas gewundert, dass das so schnell ging. Am Sonntag hab ich mir die Karte nochmal genauer angeguckt und dabei bemerkt, dass das gar nicht mein Paket war! Absender: Alfred Ritter (Na, klingelts?). Alfred Ritter ist der Oberboss von Ritter Sport! Haha! Die machen Schokolade. ;) Letztes Jahr hab ich ja selber noch Sammelpunkte gesammelt. Die waren auf den Schokitafeln drauf und man konnte die Punkte dann gegen ein Ritter Sport T-Shirt eintauschen. Dieses Jahr hatten zwei sehr liebe Menschen zuviele Sammelpunkte für den Eigenbedarf und haben mir ein T-Shirt mitbestellt. Möglicherweise hat ja einer von beiden die Bestellung direkt an mich schicken lassen...? Nun, zurück zum Montag.
Also Montag früh war ich bei der Post. Hab mein Päckl abgeholt und um die Vorfreude noch ein bisschen mehr auszukosten, bin ich erstmal arbeiten gegangen und hab das Päckchen ungeöffnet daheim gelassen.
Auf dem Weg zur Arbeit auf der nächsten Querstraße sprudelte zwischen zwei Pflastersteinen das Wasser hervor. Es hatte am Abend vorher und die Nacht über geregnet, aber diese Quelle konnte nicht davon stammen. Mein erster Gedanke war: Wasserrohrbruch; mein zweiter: es war nicht unter Null Grad; mein dritter: gut, dass wir noch fließendes Wasser hatten zu Hause. Mittags komm ich auf dem Weg von der Arbeit an einem großen Loch, ein paar Leuten mit Schaufeln und einem Bagger vorbei. Das Problem wurde also immerhin schonmal erkannt. Ich komm nach Hause, will mir die Hände waschen und aus dem Wasserhahn kommt es nur noch getröpfelt. Manchmal ist mir nach schreien zumute...
Leonor war da grad da um mir die letzte Wasser- und Stromabrechnung zu erklären, die winterlich hoch war. Mit schreien wars also nix. Aber ich hatte ja glücklicherweise noch das geheimnisvolle Päckl! (jetzt hab ich euch aber auf die Folter gespannt, was? hihi)
In dem Päckl waren 8 Tafeln Bio-Ritter Sport, die ich bei einem Gewinnspiel gewonnen hab. Juhu :) Das hat mich wieder aufgebaut! Ich hab sie auch schon probiert, ist sehr lecker. Aber einen Unterschied zu normaler Schokolade kann ich nicht entdecken.

Heute ist der zweite Dienstag im Monat. Das heißt, es ist Markttag. Die Zigeuner kommen in ihren Kleintransportern angefahren, bauen Stände auf (auf dem Platz vor meinem Fenster) und machen dabei natürlich auch mächtig Krach - so ab halb 6. Heute wurde ich aber unerwarteterweise von meinem Wecker geweckt. Ein Blick aus dem Fenster: der Platz ist voller Kleintransporter, aber keiner hat seinen Stand aufgebaut. Es gießt wie aus Eimern und der Platz ist ein einziges Schlammloch. Als ich auf Arbeit gehe, gießt es wie aus Eimern und die Zigeuner sitzen unschlüssig in ihren Autos oder stehen unschlüssig daneben. Der Markt-Wachdienst ist auch schon da und läuft Runden um den Platz, um warm zu bleiben.
Ich bin auf Arbeit und es gießt wie aus Eimern. Aber plötzlich merkt man, dass alles vorher nur ein leichtes Tröpfeln war. Ich kann die Bäume vor dem Fenster nur noch erahnen und plötzlich fängt es auch im Büro an zu regnen. Nicht ganz so stark wie draußen, aber doch irgendwie... hmm... lästig. Meine lieben Kollegen haben mir geholfen, meinen Schreibtisch zu verschieben (ich war die einzige, die es wortwörtlich getroffen hat). Anschließend haben wir der Chefin Bescheid gesagt und nun müssen wir erstmal - na, wer kann sichs denken? - abwarten. Als der Regen draußen dann wieder in die normale es-schüttet-wie-aus-Eimern-Intensität übergegangen war, hat es auch im Büro wieder aufgehört zu regnen.
Als ich von der Arbeit zum Mittagessen nach Hause gehe, sind alle Zigeuner verschwunden. Das war ihnen wohl zu viel Regen am Arbeitsplatz...

Was Gutes gab es aber heut doch noch zu berichten: Ich bin doch grad krank (also das ist noch nicht das Gute). Und da ich vor Husten und Schnupfen die letzte Nacht kaum geschlafen habe (auch nicht gut), bin ich nach der Arbeit zur Apotheke gegangen und hab mir Medikamente geben lassen. Das Gute daran ist, dass ich sogar die Erklärung der netten Apotheken-Frau verstanden hab, wie und wann ich was einnehmen muss. Das war toll :)

Sonntag, 10. Januar 2010

Soviel Neues

Das neue Jahr brachte einige Neuigkeiten. Die schlimmste (für mich) ist, dass das Wasser in Évora zu stark mit Schwermetallen und Aluminium belastet ist. Auch in Portugal gibt es dafür Richtwerte und die werden hier zum Teil um das Doppelte überschritten. Ich weiß das zwar auch alles nur aus zweiter Hand (also von Mércia, die jemanden kennt, der in der Wasserwirtschaft in Évora arbeitet), aber vermutet hab ich das schon irgendwie. Als ich nämlich das letzte Mal Blut spenden war (Mitte Dezember in Neuhausen), war mein Eisenwert doppelt so hoch (!) als ein knappes Jahr vorher und die 7 Jahre davor, in denen ich schon Blut spende. Und wenn in dem Wasser soviel Eisen drin ist (mir fällt kein anderer plausibler Grund ein für die hohen Eisenwerte), warum auch nicht noch anderes Metall. Gut, dass ich in letzter Zeit nicht auf einem Schrottplatz war. Da wär ich vielleicht noch an so nem Riesenmagneten hängen geblieben. ;)
Jetzt müssen wir also Wasser kaufen. Wasser zum Trinken, Wasser zum Kochen und am besten auch noch zum Zähneputzen... Da kommt ganz schön was zusammen. Und Abkochen hilft ja bei Schwermetallbelastung nicht viel.
Aber weil das für mich keine Lösung auf Dauer ist, werd ich mich mal nach einem Filtergerät umgucken (müssen). Kennt sich damit jemand aus?

Eine weitere Neuigkeit (nicht ganz so überraschend): mein neuer Heizer heizt ganz gut, ist aber auch nicht waschmaschinen-, mikrowellen- und nicht mal toasterkompatibel. Ich bin gespannt, ob wenigstens alle drei Heizer (Mércias, Inês' und meiner) gleichzeitig laufen können. Inês ist übers Wochenende daheim. Daher konnten wir das noch nicht testen.
Jetzt erweist es sich als Nachteil, dass ich das schönste Zimmer hab mit den zwei Fenstern. Warm wird es hier nämlich auch mit Heizer nicht wirklich. Darum sitz ich mit Handschuhen hier, hab mir auch lieber noch meine Decke übergeworfen und trinke Tee (aus gekauftem Wasser). Mir geht ständig durch den Kopf, wieviel Energie man auf diese Weise in einem isolierten Haus sparen könnte. Da bräuchte man ja fast gar nicht mehr heizen...

Naja, Bewegung macht ja auch warm. Also Wasser schleppen aus dem Supermarkt zum Beispiel. Oder laufen. Oder Rad fahren. Da war allerdings mal wieder die Luft runter, als ich wieder kam. Da ich den Hinterreifen schon zweimal geflickt hatte, hab ich mir mal einen neuen Schlauch gekauft. Es zeigte sich dann, dass sich die Flicken gelöst hatten. Liegt das am Flickzeug? Oder hab ich einfach keine Ahnung? Das muss ich wohl noch bissl üben...

Und dann hat mir Mércia noch eine lustige Geschichte erzählt. Anfang der Woche gab es ein Erdbeben. Also mal ein richtiges. So ein paar kleine gibts hier immer mal. Aber da haben wohl sogar die Lampen richtig geschaukelt. Naja, das Haus steht jedenfalls noch.

So, ich mach mir erstmal noch nen Tee. :)

Samstag, 9. Januar 2010

Gesundes und glückliches neues Jahr!

... wünsche ich allen meinen Lesern.

Ich bin gestern gut wieder hier angekommen.
Und nun gehts auch im Blog weiter. :)