Dienstag, 16. August 2011

Bäcker sein

Mein Vati hat mal gesagt, dass ich selbst dann einen Kuchen backen kann, wenn gar keine Zutaten im Haus sind. Ein noch besseres Gefühl als beim Kuchen backen (kaum vorstellbar) hat man aber, wenn man sein eigenes Brot bäckt. Das erfüllt mich immer mit tiefster Zufriedenheit. Man hat ein Brot und weiß was drin ist. Man hat Zeit - und natürlich viel Liebe - investiert und das schmeckt man! Das hat mir in meiner neuen Wohnung mit Miniküche ohne Backröhre immer gefehlt. Jetzt hab ich aber in einem (sehr guten) italienisch vegetarischen Kochbuch ein Rezept für ein Brot gefunden, das hauptsächlich in der Pfanne gebacken wird. Das Kochbuch sagt, dass das Brot danach noch 5 Minuten in den Ofen soll. Hallo? 5 Minuten? Was soll das bringen? Ich habs einfach ignoriert. Es hat geklappt! Und mein erstes Pfannenbrot war superlecker!

Das heißt also: Bäcker ist man, wenn man ohne Zutaten und ohne Backröhre immer noch backen kann :)

Montag, 15. August 2011

Andanças

Letztes Wochenende war ich auf einem Tanzfestival im Norden Portugals. Obwohl es mein erstes Festival war, ahnte ich, dass ich nicht der Typ für sowas bin. Viele Menschen gibt es da, kein Bett, provisorische Toiletten und Duschen und wenn es dann auch noch regnet jede Menge Matsch und ein feuchtes Zelt. Und für mich als Misanthropen, Waschfanatiker und Schlafneurotiker (nicht zu kurz, nicht zu lang; nicht zu kalt, nicht zu warm; nicht zu hart, nicht zu weich...) gab es genügend Unbequemlichkeitspotenzial. Das Interessante und Wunderbare ist, es hat mir überhaupt nix ausgemacht. Und das lag natürlich am Tanzen!
Es war eine unglaublich tolle Erfahrung!
Tagsüber gab es immer etwa 5 Tanzworkshops parallel und abends 2 Konzerte parallel von 21 Uhr abends bis 3 oder 4 Uhr früh (also 4-5 Konzerte hintereinander). Es gab also reichlich Gelegenheit, neue Musik, neue Kulturen, neue Tänze, neue Bewegungen - und neue Muskeln - kennenzulernen. Ich hab orientalischen Tanz ausprobiert und war fasziniert. Gar nicht so einfach Arm-, Bein-, Hüft-, Schulter- und Handbewegungen zu koordinieren. Und dabei dann auch noch Lächeln...
Außerdem hab ich bei einem Hip Hop Workshop zugeguckt. Ja, es ist tatsächlich Tanz! Und es ist sogar anstrengend und verlangt ne Menge Körperbeherrschung. Also wenn die Leute so lässig aussehen, beruht das auf hartem Training.
Im Gegensatz dazu kann jeder die traditionellen portugiesischen Tänze relativ einfach lernen. Ich kannte ja schon einige von meinem Tanzkurs in Évora. Und ich finde es toll, dass solche Traditionen gepflegt und erhalten werden. Mir ist aufgefallen, dass ich inzwischen mehr portugiesische Tänze kenne als deutsche. Da besteht also Nachholbedarf!
Bei den traditionellen afrikanischen Tänzen hab ich auch mitgemacht. Unglaublich! Man springt von einem Fuß auf den anderen, wirft die Arme, Hände und Kopf in alle möglichen - und unmöglichen - Richtungen und kann dabei so richtig schön bescheuert aussehen. Es ist völlig egal und keiner achtet drauf. Weil alle nur zu dem einen Grund dort sind: Tanzen! Loslassen! Eins sein mit seinem eigenen Körper! Und nach zwei Stunden ist man klitschnass geschwitzt und der Nacken tut nicht mehr weh! Seit dem Weihnachtsurlaub!

Ein absolut geniales Wochenende!

Freitag, 29. Juli 2011

Hochzeit

... oder standesamtliche Trauung auf Portugiesisch

Vorige Woche hatte ich die Ehre, Trauzeuge bei der standesamtlichen Vermählung zweier Freunde zu sein. Sie ist Russin und er ist Franzose. Es war also keine typisch portugiesische Hochzeit, die wohl üblicherweise eher kirchlich gefeiert werden. Einige Wochen vor der Zeremonie mussten die beiden die ganzen Dokumente einreichen, darunter auch Kopien der Pässe der Trauzeugen (ich und Pavan, ein Inder).
Am großen Tag hatte sich eine kleine Gruppe von knapp 20 Leuten vor dem Standesamt eingefunden, davon nur zwei Portugiesen, von denen die Hälfte auch noch minderjährig war. ;) Zuerst wurden wir, das Brautpaar und die Trauzeugen, im Büro des Standesamtes um die Bestätigung unserer Daten und der Aussprache unserer Namen gebeten. Danach durften alle ins Trauzimmer. In dem typisch alentejanisch gekachelten Raum gab es etwa 10 Stühle. Das Brautpaar und die Standesbeamtin haben sich also an den Tisch gesetzt, der mit einem verstaubten, traurigen Kunstblumengesteck verziert war. Alle anderen standen drum herum.
Nachdem die Standesbeamtin nach der Portugiesenquote gefragt hatte, entschied sie sich, die Zeremonie in Englisch zu halten. Vielleicht war es deswegen so kurz. Sie nahm Notizen zur Hilfe um die gesetzlichen Verpflichtungen der Ehe nach portugiesischem Gesetz darzulegen, und hat das gut hinbekommen. Nur beim Nachnamen der Braut brauchte sie einen zweiten Anlauf und meinte, ihr Russisch sei nicht so gut ;) Danach las sie die Namen der Trauzeugen vor - meinen zuerst - sie guckte, ob ich auch wirklich da bin, ich hob die Hand, sie nickte. Danach Pavan: Name vorlesen, gucken, nicken... ach nein doch nicht (wir hatten einen zweiten Inder im Publikum versteckt). Dann fragte sie die Brautleute die entscheidende Frage und beide antworteten mit Ja. Und dann meinte sie zum Brautpaar: Also wenn sie wollen, können sie jetzt hier unterschreiben, fürs Foto. Aber ich gebe ihnen sowieso gleich einen anderen Zettel mit dem gleichen Inhalt (die Namen und Daten der Brautleute und der Trauzeugen) und eine Unterschrift brauchen wir da nicht.
Danach ging sie ins Nebenzimmer, um die Urkunde fertig zu machen. Derweil unterschrieb die Braut den Zettel - fürs Foto. Aber irgendwas fehlte noch. Pavan hatte immer noch die Ringe einstecken. Ich machte ihn drauf aufmerksam und den Rest - Ringe austauschen und Braut küssen und so - haben wir ohne die Standesbeamtin durchzeremoniert. Sie kam dann wieder und brachte die Unterlagen. Danach war es auch schon wieder vorbei.
Ich nehme an, dass die 'Zeremonie' so nüchtern war, weil es in Portugal eher üblich ist, auch kirchlich zu heiraten und dort die eigentliche Hochzeit stattfindet. Und dann geht man nur noch aufs Standesamt um zu... hmm... was eigentlich? Ich hätte jetzt fast 'unterschreiben' geschrieben. Aber das war ja nur fürs Foto. Nicht mal die Trauzeugen mussten irgendetwas unterschreiben und auch der Bräutigam meinte, dass er während des gesamten Prozesses kein einziges Dokument unterschrieben hat und dass er sich irgendwie veralbert fühlt. Und auch ich hatte mich so gefreut auf die Pflicht eines Trauzeugen! Nicht mal ausweisen mussten wir uns dort.

Montag, 30. Mai 2011

entzwei

In meiner Wohnung habe ich Fliesenboden. Glasierte Fliesen. Und ich weiß nicht warum, aber irgendwie sehen glasierte Fliesen für mich immer gefährlicher aus, als die anderen. Wie leicht da mal was runterfallen und zerbrechen kann! Und das sind keine Halbwahrheiten, Vermutungen oder dunkle Ahnungen. Nein! Wissenschaftler der ich bin, hab ich das natürlich schon experimentell bestätigen können (statistisch signifikant).
Deswegen bin ich übervorsichtig, wenn meine Brille mal nicht auf meiner Nase sitzt oder sicher auf einem der wenigen, ihr zugedachten, sicheren Plätze liegt. Morgens nehm ich sie ganz vorsichtig von der Ablage vorm Spiegel im Bad und setz sie auf und abends nehm ich sie ab und leg sie ganz vorsichtig wieder da hin. Wenn ich mich zwischendurch aufs Sofa setze und lese, lege ich sie ganz vorsichtig neben mich - weit genug weg, um sie nicht durch irgendeine unbedachte Bewegung herunter zu reißen. (Darum brauch ich auch eine Eckcouch - die eine Seite für mich, die andere für meine Brille.)

Heute hat es immer mal wieder geregnet. Und mittags, auf dem Weg nach Hause, ist die Brille nass geworden. Als ich daheim angekommen bin, hab ich sie also abgenommen und vorsichtig geputzt.
Und, wer kann sichs denken?
Ihr denkt alle falsch, denk ich.
Ich hab sie nicht fallengelassen! Nein!
Trotzdem hatte ich plötzlich zwei Hälften meiner Brille in der Hand. Und es hat nicht mal knacks gemacht. Sauberer Bruch, in der Mitte durch.
Und nun trage ich Kontaktlinsen.

Montag, 16. Mai 2011

weg

Da komm ich aus dem Urlaub wieder und muss feststellen, dass sich einiges geändert hat. Zuhause haben mich ein paar Leute zur wirtschaftlichen Situation in Portugal gefragt und ob man davon im täglichen Leben etwas merkt. Bis dahin hatte ich noch nicht das Gefühl. Aber nun fehlen die Klopapierrollenhalter und Seifenspender in den Toiletten der Uni. Also die angeschraubten Dinger. Ich könnte es ja als Sparmaßnahme verstehen, wenn man sie einfach nicht mehr befüllt. Aber sie wurden komplett entfernt. Vielleicht ist der Rohstoffpreis gerade hoch (die waren aus hochwertiger Plastik). Klopapier verirrt sich seither nur noch selten auf die Toiletten, liegt dann auf dem Boden oder auf dem Spülkasten, ständig in der Gefahr, ins Klo zu fallen; und Seife fehlt ganz. Also nicht ganz ganz, aber fast. Letzte Woche wurde ein unangeschraubter, voller Flüssigseifenspender bereitgestellt. Aber nach einem halben Tag war der dann auch weg, samt Inhalt. Ihr könnt also sicher meine Verzweiflung verstehen, wenn am Wochenende dann nicht einmal Licht brennt im Innenbad!

Außerdem weg ist der Urlaubseffekt. Und das nach nur zwei Wochen; zwei sehr stressigen Wochen ohne Wochenende (daher meine Verzweiflung, s.o.) und mit mindestens zwei Überstunden täglich. Im Urlaub verschwinden meine Nackenschmerzen meistens. Da mein Urlaub diesmal aber sehr vollgepackt und nicht so entspannend war (aber trotzdem sehr schön!) sind sie 'nur' (immerhin) etwas besser geworden. Und nun sind sie wieder da. Schwimmen war ich erst letzten Freitag wieder und die ungewohnte Bewegung hat natürlich erstmal nix besser gemacht. Mal sehen, wie es diese Woche wird. Joggen geh ich nun auch wieder. Das musste ja leider wegen meinem Heuschnupfen (und dem Stress) auch erstmal ausfallen.

Und noch was ist weg: Der Beitrag für eine Konferenz in Madrid im Juni. Der Beitrag, der mir den ganzen Stress verschafft hat. Also eigentlich ist ja die Wüste dran Schuld. In dem Beitrag gehts nämlich um Saharastaub. Und weg heißt hier nicht, dass ich ihn verschusselt habe, sondern ich habe ihn abgeschickt! Fristgerecht! Gestern! Am Sonntag! Ich kann also ab heute wieder 'normal' arbeiten.

Und jetzt bin ich auch noch weg.

Sonntag, 3. April 2011

Schuhe

Ich bin eine Frau, ich darf einen ganzen Beitrag über Schuhe verfassen! Ok, ich gebe zu, das ist keine typische Frauen-Schuhe-Diskussion. Ich bin ja dem Schuhkauf sowieso eher abgeneigt und betrete einen Schuhladen nur in der größten Not. Aber Laufschuhe sind was anderes. Ich hab mich so gefreut auf und über meine Neuen. Im Sportgeschäft wurde ich meiner Meinung nach gut beraten, mit Laufbandanalyse (auch wenn die nicht unbedingt ausreichend ist, um Fußfehlstellungen zu erkennen). Nachdem ich mehrere anprobiert, auf dem Laufband getestet und im Geschäft ein paar Runden gedreht hatte, entschied ich mich für ein Paar eines namhaften Laufschuhherstellers der mit A anfängt und mit s aufhört. Die Schuhe passten vor allem am Mittelfuß und der Ferse wie angegossen und gaben mir guten Halt. Der vordere Bereich hingegen war groß genug, um meinen Zehen auch beim Laufen genügend Raum zu lassen.

Das war Anfang Januar. Und seither laufe ich meine neuen Schuhe 'ein' (mit zwei bis vier Läufen die Woche). Nach wenigen Kilometern in freier Wildbahn dehnten sich die Seiten der Schuhe durch den Druck von innen und der Halt war dahin. Mein Füße rutschten nach vorne, da dort ja genügend Platz war - zuviel Platz wie sich herausstellte. Ich schnürte die Schuhe also enger um nicht mehr zu rutschen. Der Plan ging auf. Allerdings bekam ich Blasen an verschiedenen Stellen. Das ist ja am Anfang noch nicht so bedenklich und die am großen Zeh ist Hornhaut gewichen und macht keine Probleme mehr. Da jedoch die Seiten der Schuhe nachgaben, landete ich mit jedem Schritt voll auf der Innenkante der dort erhöhten Sohle. Die ist auch extra verstärkt um das Nach-innen-Kippen des Fußes zu verhindern (das Ganze nennt sich Pronationsstütze). Meine Füße sind also eigentlich zu breit für diese Schuhe. Jetzt hab ich so eine Art Hornhaut an der Stelle entwickelt (doofe Stelle für Hornhaut übrigens) und für kürzere Laufstrecken tut es auch nicht weh.

Am Freitag brauchte ich aber einen längeren nach-einer-extrem-anstrengenden-Woche-mit-zwei-arbeitsbedingt-ausgefallenen-Laufterminen-Entspannungslauf. Ich hab auf die blasenanfällige Stelle ein Pflaster gepappt, dickere Socken angezogen und los gings. Nach etwa einer Stunde fing es an zu reiben, aber solange man läuft ist das nicht so schlimm. Meine größere Sorge kam eine halbe Stunde später - immerhin schon auf dem Rückweg. Ich schwitzte nicht mehr. Das ist natürlich ein sehr schlechtes Zeichen und resultiert bei mir in Kopfschmerzen nach dem Lauf und im Extremfall in Übelkeit und Schwindel. Da die Sonne mittlerweile untergegangen war, der Wind mich abkühlte und der letzte Sommer und somit der letzte Fall von Systemausfall aufgrund von Überhitzung schon eine Weile zurück lag, bin ich weiter gerannt. Zu Hause hab ich dann natürlich eine fette Blase an der Innenunterseite meines rechten Fußes entdeckt. Mein Kreislauf hielt sich übrigens recht tapfer. Die Kopfschmerzen kamen mit ein wenig Verzögerung, haben mich wach gemacht und mir den Schlaf geraubt. Und das, obwohl ich hoffte, dass Schlaf gegen die Kopfschmerzen hilft...
Dementsprechend müde war ich am Samstag. Ich war zweimal kurz arbeiten, einkaufen und hab den restlichen Tag auf dem Sofa zugebracht. Das hat bei mir noch nie geholfen, die Stimmung zu heben und auch ein Nickerchen am Nachmittag hat mich nicht aus meinem Tief herausreißen können. Ich kenne mich mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass ich nach Mittagsschläfchen und einem halben Tag auf dem Sofa nicht würde einschlafen können. Aber zum Glück kenne ich mich gut genug, um zu wissen, dass es ein Mittel dagegen gibt! Wer möchte raten? Es ist natürlich Bewegung an der frischen Luft. Genauer ausgedrückt Laufen :)

Das Problem: Was tun mit der fetten Blase? Frisches Pflaster drauf und meine alten Schuhe an! Die Schuhe (von einem anderen namhaften Sportartikelhersteller der mit A anfängt und s aufhört) hab ich in letzter Zeit hin und wieder getragen, wenn ich eine Pause von den Neuen gebraucht habe. Die fühlen sich so gut an! Das ist, wie wenn man sich nach einem anstrengenden Tag in seinen Lieblingssessel fallen lässt (wobei die neuen Schuhe der Holzstuhl mit gerader Rückenlehne sind). Das ist wie nach Hause kommen - dahin wo man hingehört, wie auf das Motorrad setzen nach einem langen Winter. Es fühlt sich einfach 'richtig' an! Versteht das jemand? Ersetzen wollte ich sie nur, weil man Laufschuhe nach 1000 bis 1500 km austauschen sollte. Die sind bei mir schon lange rum und ich merkte auch allmählich wie die Dämpfung nachlässt. Naja und das Profil ist auch runter...
Der gestrige Lauf war kurz, ich hatte ja am Freitag erst viel Auslauf. Die Blase hat mich nicht zu sehr gestört. Aber die neueren Schuhe werd ich wohl eine Weile nicht tragen können und später auch nur noch auf kurzen Strecken. Die 14 Tage Rückgaberecht sind natürlich lange um und als Garantiefall zählt das sicher auch nicht. Es ist also wohl als Fehlkauf zu bewerten.

Ich muss dringend Schuhe kaufen! ;)

Samstag, 2. April 2011

Das Leben ist zum Tanzen da

Im Januar hab ich angefangen, einen Tanzkurs zu besuchen. Der nennt sich "Tänze der Welt" (Danças do Mundo) und macht einfach Spaß! Wir lernen auch Paartänze aber vor allem Kreistänze und Quadrillen und so was. Der Kurs läuft natürlich etwas anders als die typische deutsche Tanzstunde. Den Grundschritt im Wiener Walzer zum Beispiel hab ich zu Hause folgendermaßen gelernt (und gelehrt): Der Herr beginnt rechts vorwärts, die Dame links rückwärts. Man stelle sich ein Viereck vor und geht rück-seit-schließen und vor-seit-schließen (als Dame). Später lernt man,  nicht zu große Schritte zu machen, die geschlossene Tanzhaltung, Körperspannung, Drehungen und andere Figuren (mit zig-facher Wiederholung - erst getrennt nach Geschlecht und dann als Paar - und mit Winkelangaben ;) ). Am Ende weiß jeder genauestens, was er - theoretisch - wann zu tun hat. Und nach ein wenig Übung macht es sogar richtig Spaß!
Hier ist das ein bisschen anders. Ich verstehe nicht alles, was unsere Tanzlehrerin sagt, aber das ist nicht schlimm. Die wichtigsten Vokablen (rechts, links, vor, zurück, nach außen, nach innen) kann ich schon. Bei der Erklärung zum Grundschritt im Wiener Walzer kommen die aber gar nicht vor. Sie fängt einfach an zu zählen: 1-2-3 1-2-3... und macht irgendwas mit ihren Füßen - im Takt natürlich. Und siehe da: nach etwas Übung können am Ende auch alle Walzer tanzen. Die komplexeren Figuren sind auf diese Weise natürlich nicht zu erklären, aber für den 'Hausgebrauch' reicht es allemal.
Auf diese Weise hab ich jetzt schon Polka, polnische, portugiesische und afrikanische Mazurka und irgendwas schottisches gelernt. Und dazu natürlich viele verschiedene Kreis- und Linientänze (die dann aber nicht mehr ohne rechts, links, vor, zurück, nach außen, nach innen auskommen).

Montag, 21. März 2011

Nachts im Institut

Was man nicht so alles entdeckt, wenns mal wieder länger dauert auf Arbeit. Ich hab mich heute mal ein wenig genauer mit meinem Blog beschäftigt, einen Hintergrund gebastelt, der wahrscheinlich auch nur mit meiner Browsergröße schick aussieht ;) und die Statistiken gefunden! Jetzt weiß ich auch, dass ich eine internationale Leseschaft habe, welche Suchmaschinen meinen Blog schon gefunden haben und nach welchen Suchbegriffen. Und ich sehe natürlich auch, wie viele Leser wann zugreifen. Find ich toll! Und da es logischerweise viele sind, wenn ich wieder einen neuen Beitrag verfasst habe, kommt hier gleich noch einer, auch wenn der nicht ganz so gehaltvoll ist. Dafür ist es dann doch schon bissl spät :)

Also dann, gute Nacht und viel Freude weiterhin beim Blog lesen, auch wenn es mal wieder länger dauert (mit dem nächsten Beitrag).

Sonntag, 20. März 2011

Liebes Tagebuch

Gestern hab ich ein Buch zuende gelesen, das ich zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Die Antagonistin heißt Jana und arbeitet mit einem Laser der gleichen Art wie ich. Das fand ich sehr faszinierend! War das Absicht? Oder einfach nur ein grandioser Zufall? (Gut, Jana schießt damit auf Menschen. Was ich eigentlich versuche, zu vermeiden...)

Außerdem war ich gestern wieder Fahrrad fahren. Sonnig war es und schön warm. Die Portugiesen nennen es Frühling (Primavera), aber für deutsche Verhältnisse ist es Sommer. Fühlt sich gut an :) Für nächste Woche ist wieder Regen vorhergesagt, also hab ich den restlichen Tag unsichtbar auf dem Balkon verbracht (dem ich vor zwei/drei Wochen einen Sichtschutz verpasst hatte) und ein wenig Sonne getankt. Das hebt natürlich die Stimmung - noch mehr! :)

Montag, 21. Februar 2011

Ich mag Portugal! Wirklich!

Ich mag Lissabon und Porto,
ich mag die vielen Festungen und Burgen, die man hier überall entdecken kann,
ich mag die sanft hügelige Landschaft des Alentejo,
ich mag die kleinen Gassen und weiß gestrichenen Häuser,
ich mag die handliche Größe von Évora,
ich mag die Ruhe nachts,
ich mag die relativ saubere Luft die ich in dieser relativ kleinen, unterentwickelten Stadt atmen kann,
ich mag das Wetter (manchmal),
ich mag meine Freunde hier (auch wenn die nicht mehr mit Portugal zu tun haben als ich)
...

Aber... (Ich glaube, an dieser Stelle sollte ich einfach aufhören. Es ist so schön soweit.)

Eine Sache, die mich hier guten Mutes immer wieder nach vorn blicken lässt, was mich antreibt und mich aufrichtet ist das Joggen. Allerdings ist es auch das, was mich immer wieder niederschmettert und zu Boden drückt. Nicht so sehr das Laufen an sich, als die Reaktion meiner Mitmenschen darauf. An das Glotzen hab ich mich ja mittlerweile gewöhnt. Meine neueste Technik dagegen ist komplette Ignoranz. Ich gucke die Menschen auf der Straße gar nicht mehr an. Ich behandle sie, als wären sie Luft. Und das nicht nur, wenn ich laufen bin. Schlimm, oder? (Auslandsaufenthalte sind gut für die sogenannten soft skills, oder? Arroganz und Egoismus haben bei mir schon sehr profitiert...)
Die Portugiesen mögen es jedenfalls gar nicht, ignoriert zu werden. Manche begnügen sich mit merkwürdigen Geräuschen, um auf sich aufmerksam zu machen. Andere rufen einem Beleidigungen hinterher; und es sind nicht nur Männer. Dabei ist es eher von Nachteil, dass ich immer mehr verstehen kann.

Liest das hier jemand mit Portugal-Erfahrung? Und ich meine nicht Urlaub. Helft mir doch mal. Ich WILL nicht glauben, dass diese Menschen oberflächlich, widerlich oder einfach nur dumm sind.

Sonntag, 6. Februar 2011

Grün

Ich habe eine neue Mitbewohnerin! Sie heißt Pachira und braucht nicht viel Platz. Meine Wohnung ist schließlich nicht so groß. Sie macht auch kein Geschirr dreckig, dafür wäscht sie allerdings auch nicht ab... Aber das wär ja doch etwas zu viel verlangt.


Und ich habe gestern mal wieder festgestellt, wie schön doch Portugal im Winter sein kann, wenn es nicht regnet. Und zur Zeit (seit Anfang des Jahres) ist es hier fast so trocken wie normalerweise im Sommer. Aber glücklicherweise nicht so heiß. Das perfekte Wetter also! Und Beweise könnt ihr euch auch angucken:

Samstag, 15. Januar 2011

Kaputt

Ich glaube, Évora ist kaputt. Es ist Winter. Und es regnet nicht... Merkwürdig! Mir ist auch nicht so kalt wie die letzten 1.5 Winter, die ich hier verbracht habe. T-Shirt plus Fleecepulli plus Decke ist genug zum Auf-dem-Sofa-sitzen-und-lesen. Na gut, ein Tee hin und wieder schadet nicht, oder auch mal aufstehen und draußen ne Runde rennen. ;) Aber so generell ist es zur Zeit relativ mild.

Gestern hab ich jedoch erfahren, dass das eher die Normalität ist. Bei einem Vortrag vom portugiesischen Wetterdienst wurde uns erzählt, dass die letzten Winter ungewöhnlich regnerisch waren. Es hat ja wirklich fast täglich geregnet. In verschiedenen Intesitäten zwar, aber immer nass. Diese Änderung der Sichtweise beruhigt micht ja schon etwas. Lässt es doch immerhin hoffen, auf die noch bevorstehenden 2 Winter.

Die hohe Luftfeuchtigkeit ist allerdings trotzdem da. Und es gibt jeden Tag Nebel bis mindestens mittags. Aber man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles und Nebel ruft bei mir Kindheitserinnerungen wach :) Ist also nicht so schlimm.

Ach so, allen Lesern ein gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr! :)