Montag, 30. Mai 2011

entzwei

In meiner Wohnung habe ich Fliesenboden. Glasierte Fliesen. Und ich weiß nicht warum, aber irgendwie sehen glasierte Fliesen für mich immer gefährlicher aus, als die anderen. Wie leicht da mal was runterfallen und zerbrechen kann! Und das sind keine Halbwahrheiten, Vermutungen oder dunkle Ahnungen. Nein! Wissenschaftler der ich bin, hab ich das natürlich schon experimentell bestätigen können (statistisch signifikant).
Deswegen bin ich übervorsichtig, wenn meine Brille mal nicht auf meiner Nase sitzt oder sicher auf einem der wenigen, ihr zugedachten, sicheren Plätze liegt. Morgens nehm ich sie ganz vorsichtig von der Ablage vorm Spiegel im Bad und setz sie auf und abends nehm ich sie ab und leg sie ganz vorsichtig wieder da hin. Wenn ich mich zwischendurch aufs Sofa setze und lese, lege ich sie ganz vorsichtig neben mich - weit genug weg, um sie nicht durch irgendeine unbedachte Bewegung herunter zu reißen. (Darum brauch ich auch eine Eckcouch - die eine Seite für mich, die andere für meine Brille.)

Heute hat es immer mal wieder geregnet. Und mittags, auf dem Weg nach Hause, ist die Brille nass geworden. Als ich daheim angekommen bin, hab ich sie also abgenommen und vorsichtig geputzt.
Und, wer kann sichs denken?
Ihr denkt alle falsch, denk ich.
Ich hab sie nicht fallengelassen! Nein!
Trotzdem hatte ich plötzlich zwei Hälften meiner Brille in der Hand. Und es hat nicht mal knacks gemacht. Sauberer Bruch, in der Mitte durch.
Und nun trage ich Kontaktlinsen.

Montag, 16. Mai 2011

weg

Da komm ich aus dem Urlaub wieder und muss feststellen, dass sich einiges geändert hat. Zuhause haben mich ein paar Leute zur wirtschaftlichen Situation in Portugal gefragt und ob man davon im täglichen Leben etwas merkt. Bis dahin hatte ich noch nicht das Gefühl. Aber nun fehlen die Klopapierrollenhalter und Seifenspender in den Toiletten der Uni. Also die angeschraubten Dinger. Ich könnte es ja als Sparmaßnahme verstehen, wenn man sie einfach nicht mehr befüllt. Aber sie wurden komplett entfernt. Vielleicht ist der Rohstoffpreis gerade hoch (die waren aus hochwertiger Plastik). Klopapier verirrt sich seither nur noch selten auf die Toiletten, liegt dann auf dem Boden oder auf dem Spülkasten, ständig in der Gefahr, ins Klo zu fallen; und Seife fehlt ganz. Also nicht ganz ganz, aber fast. Letzte Woche wurde ein unangeschraubter, voller Flüssigseifenspender bereitgestellt. Aber nach einem halben Tag war der dann auch weg, samt Inhalt. Ihr könnt also sicher meine Verzweiflung verstehen, wenn am Wochenende dann nicht einmal Licht brennt im Innenbad!

Außerdem weg ist der Urlaubseffekt. Und das nach nur zwei Wochen; zwei sehr stressigen Wochen ohne Wochenende (daher meine Verzweiflung, s.o.) und mit mindestens zwei Überstunden täglich. Im Urlaub verschwinden meine Nackenschmerzen meistens. Da mein Urlaub diesmal aber sehr vollgepackt und nicht so entspannend war (aber trotzdem sehr schön!) sind sie 'nur' (immerhin) etwas besser geworden. Und nun sind sie wieder da. Schwimmen war ich erst letzten Freitag wieder und die ungewohnte Bewegung hat natürlich erstmal nix besser gemacht. Mal sehen, wie es diese Woche wird. Joggen geh ich nun auch wieder. Das musste ja leider wegen meinem Heuschnupfen (und dem Stress) auch erstmal ausfallen.

Und noch was ist weg: Der Beitrag für eine Konferenz in Madrid im Juni. Der Beitrag, der mir den ganzen Stress verschafft hat. Also eigentlich ist ja die Wüste dran Schuld. In dem Beitrag gehts nämlich um Saharastaub. Und weg heißt hier nicht, dass ich ihn verschusselt habe, sondern ich habe ihn abgeschickt! Fristgerecht! Gestern! Am Sonntag! Ich kann also ab heute wieder 'normal' arbeiten.

Und jetzt bin ich auch noch weg.