Mittwoch, 7. Oktober 2009

Wie übersetzt man 'zupfen'???

Die Woche ging ja schonmal gut los. Am Montag morgen verlass ich das Haus und irgendwas ist anders...Kaum ein Mensch unterwegs, wenig Verkehr... Erst dachte ich, ich bin zu früh dran, aber es war schon hell, kann also nicht so extrem früh sein. Dann fiel mir ein, was ich schon am Freitag vorher vermutet hatte, als ich zufällig den portugiesischen Kalender angeguckt hab, auf dem sonst mein Laptop steht. Es ist Feiertag. Genauer gesagt Implantação da Republica. Das ist nicht weiter schlimm und tut auch nicht weh, aber man sollte es wissen, wenn man in die Uni eingelassen werden will. Alle Tore und Türen waren nämlich zu und man muss den Pförtner freundlich bitten, aufzuschließen und sich in ein Buch eintragen. Das hab ich gemacht und danach durfte ich arbeiten. Da montags sowieso mittags und abends gemessen werden muss, kam umkehren und Feiertag feiern sowieso nicht in Frage.
Die Abendmessung ist allerdings buchstäblich ins Wasser gefallen - ja, es wird auch hier langsam Herbst. Da konnte ich abends in Ruhe einen Willkommenskuchen für meine Lieblingsmitbewohnerin Mércia backen. Einen russischen Zupfkuchen. Mércia hatte jetzt fast drei Monate Semesterferien, die sie in der Schweiz bei ihrem Mann verbracht hat. Am Dienstag kam sie wieder und wir hatten abends ein kleines Dinner mit Zupfkuchen als Nachtisch. Mércia wollte dann wissen, wie der Kuchen heißt. Die Sache mit dem Zupfen konnte ich ihr aber nicht so recht erklären. Aber sie kennt jetzt ein neues deutsches Wort :)

Dienstag war ich nachmittags das erste Mal mit Fred spazieren und ich war sehr überrascht. Er wird von Leonor kaum erzogen, ist aber so lernfreudig, dass ich ihm schon beibringen konnte, nicht an der Leine zu zerren (etwas, worüber Leonor sich beschwert), brav neben mir herzugehen und zu warten, wenn ich stehenbleibe. Das klappt nicht immer, aber zu oft, um Zufall zu sein! Wenn wir andere Hunde treffen, ist er ziemlich unruhig und bellt auch manchmal. Mal sehen, ob das dann auch irgendwann besser wird.
Heute war Leonor ein Stückchen mit aber sie hat eigentlich nur Hektik reingebracht. Allerdings war ich mit Fred so schnell, dass wir sie leicht abhängen konnten. Das hat mir zwar bissl leid getan, aber ich denk, dass der Hund bei ihr deswegen so an der Leine zerrt, weil sie nicht schnell genug geht. Sie ist also dann nach ein paar Minuten wieder umgekehrt und ich bin mit Fred alleine weiter. Als ich ihn dann heim gebracht hatte und mein Fahrrad aus dem Hof rollen wollte, hat Leonor mir das Tor geöffnet, Fred aber nicht festgehalten - oder jedenfalls nicht so, dass es etwas genützt hätte. Der Hund ist also losgestürzt auf die Straße... Das hat mir nen ganz schönen Schrecken eingejagt, Leonor meinte aber nur, dass er das oft macht und nach 1-2 Stunden wieder kommt. Das find ich ganz schön unverantwortlich von ihr. Das ist wahrscheinlich seine Art, sich Auslauf zu verschaffen. Ich versteh echt nicht, warum solche Leute sich nen Hund halten... Es haben schließlich nicht alle solche tierlieben, bewegungssüchtigen Mieterinnen ;)
Vorhin war Leonor nochmal hier und meinte, Fred sei wieder da. Na ein Glück!

1 Kommentar:

  1. Fred ist ein cooler Name, aber ich kann total nachvollziehen, dass Du Dich über Leonor wunderst und Dich fragst, warum sie sich einen Hund hält! Hunde brauchen Beschäftigung und Auslauf! Ich find's toll, dass Du mit ihm ausgehst! Das ist klasse! :)
    LG, Kate

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