Freitag, 30. Oktober 2009

International Symposium for Tropospheric Profiling in Delft

Ich bin zurück von meiner gefühlt-langen Reise die aber ja nichtmal 2 Wochen gedauert hat. Es ist viel passiert, ich hab ne Menge gesehen und viele liebe Menschen getroffen unterwegs!
Zuerst ging es nach Amsterdam, eine großartige Stadt! Ich bin ja nicht so ein Stadt-Fan aber Amsterdam war sowas von toll! Ich hatte leider nur wenige Stunden Zeit und konnte mir deshalb nur einen groben Überblick verschaffen, aber ich fands echt schön. Da muss ich glaub ich nochmal hin irgendwann.
Bei der Landung in Amsterdam ist mir sofort aufgefallen, wie grün es doch noch ist in Mitteleuropa. Das war ein total krasser Gegensatz zu Portugal. Auch dass die Holländer alles mögliche tun, um das viele Wasser loszuwerden (schließlich liegt der Großteil des Landes unter NN), kommt einem sehr paradox vor, wenn man portugiesische Verhältnisse gewöhnt ist.

In Delft bin ich dann erst kurz vor Mitternacht angekommen und da fuhren dann keine Busse mehr. Ich hab mir ein Taxi zum Hotel genommen und hoffe mal, dass ich das von der Uni bezahlt bekomme. Dafür hab ich dann die ganze Woche kein Geld für den ÖPNV gebraucht. Die TU-Delft, in der die Konferenz statt fand, war ungefähr 35 Minuten Fussweg von meinem Hotel entfernt. Ich fands total klasse, frühmorgens erstmal durch das herbstliche Delft zu stapfen. Der mitteleuropäische Herbst ist schon toll! :) Und Delft hat fast ein bissl dörflichen Charakter.
Es hat ein paarmal geregnet aber die Organisatoren der Konferenz haben das wohl kommen sehen ;) und Schirme verteilt. Und zwar spezielle, in Delft entwickelte Sturmschirme. Ich hab ihn einmal benutzt, da hat es aber leider grad nicht gestürmt. Ein richtiger Test steht also noch aus, aber ich denke dass ich über den Winter noch genug Gelegenheit haben werde.

Das Hotel war auch sehr toll. Ich hatte ein riesiges Zimmer (und Bett) ganz für mich allein. Da wars schon fast schade, dass ich spätestens 6:30 Uhr aufstehen musste, nachdem ich selten vor 23:00 Uhr zurück im Hotel war. Aber frühs konnte man sich gleich auf ein supertolles Frühstück freuen. Ist schon toll, wenn man alles nur noch vorgesetzt bekommt. Auf Dauer wär mir das zwar nix, weil es dann ja doch immer das Selbe gibt, aber für ne Woche wars klasse, so zu leben. Man neigt dann allerdings auch immer dazu, viel mehr zu essen, als man eigentlich braucht. Mittagessen gabs dann sogar auch noch auf der Konferenz, also belegte Brötchen und diverse Salate. Auch lecker!

Die Konferenz an sich war sehr interessant. Ich hab dort viele neue Leute kennengelernt und interessante Gespräche geführt. Außerdem hab ich ein paar Lidarleute aus Leipzig getroffen. Das war toll. Besonders möchte ich mich bei Ronny bedanken, für seinen zweirädrigen Shuttleservice! :) In Holland fährt übrigens wirklich jeder Fahrrad. Und Mércia glaubt, das sei eine deutsche Macke...

Wir hatten auch einen field-trip, also so ne Art Klassenausflug nach Cabauw, einer Messstation vom KNMI, dem Niederländischen Wetterdienst. Dort ist auch das obige Bild entstanden. Außer Traktoren (ganz weit hinten im Bild) gabs dort nen riesigen Messmast, Windprofiler, Radars, Lidars, etliche Strahlungsmessgeräte usw. Äußerst interessant!

Die Woche war total schnell rum und am Samstag früh bin ich noch vorm Frühstück zum Bahnhof gestiefelt. Dort gab es Ticketautomaten. Die haben aber leider meine Karte nicht haben wollen. Eine Bezahlung in Münzen wär noch gegangen, aber wer trägt schon 8,70 Euro Kleingeld mit sich rum. Der Schalter war noch geschlossen. Was tun? Der Zug stand schon am Bahnsteig und würde in 2 Minuten abfahren. Ich hab also versucht, nen Schaffner zu finden, hatte aber keinen Erfolg. Dann hab ich mich einfach trotzdem in den Zug gesetzt. Irgendwann kam dann tatsächlich ein Schaffner (Mist!). Ich hab ihm mein Dilemma erklärt und er meinte, dass es 35 Euro mehr kostet, wenn man eine Karte im Zug kauft. (Nett ausgedrückt für Schwarzfahrerstrafe.) Ich erkläre ihm also nochmal, dass es ja nicht meine Schuld ist, dass ich das Ticket ja kaufen wollte, aber nicht konnte! Da fragt er mich, ob ich Geld dabei habe - was ich bejahte, wo ich hin will - zum Flughafen, wo ich hinfliege - nach England, ob ich gedenke zurückzukommen - nein danach gehts nach Portugal. Daraufhin meint er: ok. Ich krame also meinen 10 Euro-Schein raus, aber den will er nicht. Da war ich erstmal bissl verwirrt. Er sagte dann, dass er mich ohne Fahrschein fahren lässt, wenn das nicht noch einmal vorkommt! Das hab ich dann überhaupt nicht mehr kapiert. Soviel Aufregung am frühen Morgen! Das Dumme war, dass ich umsteigen musste. Glücklicherweise stand der Schaffner des nächsten Zuges gleich am Bahnsteig, ich konnte ihn also fragen, wie das ist, bevor ich einsteige. Der hat zwar auch etwas grimmig geguckt, aber nachdem auch er sich vergewissert hat, dass ich in absehbarer Zeit keinen Fuss mehr auf niederländischen Boden setzen werde, durfte ich auch in diesem Zug 'legal schwarzfahren'. (Das soll jetzt keine Anleitung gewesen sein!)

Dann ging es weiter nach London und Wales. Was da so alles passiert ist, gibts im nächsten Eintrag.

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