Donnerstag, 29. März 2012

Zuhause?

Vor etwas mehr als drei Jahren kam ich mir ziemlich erfahren vor, als mir schon vorher klar war, dass ein Umzug nach Portugal nur eine äußerliche Veränderung sein würde. Als ich dann hier ankam war es also nicht überraschend, dass ich immernoch der gleiche Mensch war, der aus Deutschland abgereist war. Jetzt merke ich allerdings dass ich mich doch verändert habe. Das ist ja auch ganz normal. Drei Jahre ziehen nicht einfach spurlos vorbei. War es aber nur die Zeit, die mich verändert hat, oder auch Portugal? Wäre ich jetzt anders, wenn ich in Deutschland geblieben oder irgendwo anders hingegangen wäre? Ganz bestimmt, würde ich sagen. Die nächste Frage die sich stellt: Wäre das gut oder schlecht? Das ist doch völlig irrelevant. Ich neige eigentlich nicht dazu, Dinge in Frage zu stellen die sich nicht ändern lassen. Was mich aber darüber nachdenken lässt ist, dass meine Zeit hier langsam zuende geht. Ich würde gerne nach Deutschland zurück kommen. Die Frage ist nur: Wie wird es sein nach der langen Zeit im Ausland? Und ist es auch dann nur eine äußerliche Veränderung wie vier Jahre zuvor?

Montag, 19. März 2012

Fisch

Heute stand ich im Supermarkt und wollte mal wieder eine Dose Thunfisch kaufen. Die letzte hatte ich kürzlich leer gemacht nachdem sie etwa ein Jahr bei mir im Schrank stand für den Fall, dass ich mal keine Zeit zum Einkaufen hätte. Dieser Fall war eingetreten und ich sah mich in meinem Vorgehen bestätigt. Daher wollte ich den Vorrat wieder auffüllen.
Als ich also vor dem Regal stand und nach der Dose griff, sah ich das Delphin-Symbol und dachte: "gut". Aber irgendetwas stimmt doch damit nicht! Um mal naiv zu bleiben: Es wurden also keine Delphine getötet beim Fang der Thunfische. Na und? Aber Thunfische! Das mag jetzt witzig klingen. Ist es aber nicht. Was macht einen Delphin wertvoller als einen Thunfisch? Dass sie so aussehen, als würden sie lächeln? Dass sie durch Reifen springen können? Oder, dass sie aussortiert werden müssen, weil sie nicht schmecken?
Menschen wollen also ihr Gewissen nicht mit dem Tod eines Delphins belasten, essen aber fast täglich Fleisch oder Fisch? Wie paradox! Was gibt uns das Recht, diese Auswahl zu treffen? Unsere fragwürdige Überlegenheit? Ich habe das Gefühl, dass die Verantwortung die wir dadurch tragen ein paar Nummern zu groß für uns ist.
Ich bin ja selbst kein Vegetarier. Fleisch esse ich zwar schon lange nur noch, wenn ich irgendwo eingeladen bin, Fisch gab es aber doch ab und zu. Das werde ich jetzt nochmal überdenken. Die Dose Thunfisch hab ich nicht mitgenommen.